Businessplan Adressaten

von | Jun 12, 2024 | Businessplan | 0 Kommentare

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Lesezeit: 5 Minuten

Fragen Sie sich, wer die Businessplan Adressaten sind, ob Sie überhaupt einen Businessplan brauchen und für wen Sie den Businessplan schreiben? Dann lesen Sie weiter. Denn ein Businessplan ist für Existenzgründer weit mehr als nur ein formelles Dokument, er ist das Herzstück Ihrer Geschäftsidee und der Schlüssel zum Erfolg.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Businessplan Adressaten und wie Sie gezielt auf deren Erwartungen eingehen können, um einen Gründungszuschuss, eine Bankfinanzierung oder Investorengelder zu erhalten. Denn die verschiedenen Empfänger schauen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf Ihren Businessplan. Das sollten Sie bereits beim Erstellen des Businessplans berücksichtigen.

Für wen schreibe ich den Businessplan?

Die wichtigsten Empfänger eines Businessplans sind Sie selbst als Existenzgründer, gefolgt von Banken und Kreditinstituten, potenziellen Investoren sowie der Agentur für Arbeit.

Der Businessplan als Werkzeug für Existenzgründer

Der Businessplan ist primär für Sie als Existenzgründer selbst wichtig. Er dient als strukturierte Roadmap für die Geschäftsplanung und fördert ein tiefes Verständnis für Ihr Unternehmen sowie die Marktbedingungen. Der Plan zwingt Sie, sich mit Ihrem Vorhaben detailliert auseinanderzusetzen, strategische Entscheidungen zu treffen und realistische Ziele zu setzen. Er ist ein essentielles Werkzeug und unverzichtbar, um Ihre Idee systematisch und erfolgreich umzusetzen. Es ist zwar keine gesetzliche Pflicht, aber wenn Sie finanzielle Unterstützung benötigen, werden Sie um das Erstellen eines Businessplans nicht drumherum kommen.

Der Businessplan für Banken und Kreditinstitute

Als Existenzgründer benötigen Sie ausreichend Kapital, denn der Aufbau eines Unternehmens kostet zunächst einmal Geld. Und damit sind wir auch schon bei einem der häufigsten externen Adressaten eines Businessplans, den Banken und Kreditinstituten.

Um einen Kredit oder öffentliche Fördermittel bei Ihrer Hausbank zu beantragen, benötigen Sie in der Regel einen Businessplan. Für Banken ist es besonders wichtig, dass der Businessplan vollständig und plausibel ist. Besonderer Fokus liegt auf der Finanzplanung und der Tragfähigkeit Ihres Vorhabens. Achten Sie daher beim Erstellen des Finanzplans darauf, dass

  • Sie zu jeder Zeit Zinsen und Tilgung zahlen können
  • Bei Bedarf zusätzliche Sicherheiten stellen können
  • die Liquidität für das erste Geschäftsjahr gesichert ist
  • die Rentabilität im Laufe des ersten Jahres positiv wird

Der Businessplan ist jedoch nur der erste Schritt. Nach der Prüfung der Unterlagen folgt ein Gespräch mit dem Bankberater, bei dem Sie Ihr Konzept persönlich präsentieren. Dieser Termin ist entscheidend, da der Kreditsachbearbeiter Sie als Mensch und Unternehmerpersönlichkeit kennenlernen will.

Eine gute Businessplan-Vorlage, die alle relevanten Kapitel und den Finanzplan integriert, kann dabei sehr hilfreich sein.

Der Businessplan für den Gründungszuschuss der Arbeitsagentur

Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen möchte, kann unter bestimmten Voraussetzungen bei der Agentur für Arbeit Gründungszuschuss beantragen. Auch hierfür benötigen Sie einen Businessplan. Er dient nicht nur als Nachweis, dass Sie die nötigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse mitbringen, sondern sollte vor allem deutlich machen, dass Sie mit Ihrer Geschäftsidee langfristig Ihren Lebensunterhalt verdienen können. Dabei ist eine realistische Argumentation entscheidend – der Plan darf weder zu optimistisch noch zu pessimistisch sein, um die Notwendigkeit des Gründungszuschusses zu unterstreichen.

Es ist ratsam, eine Businessplan-Vorlage zu verwenden oder sich von einem Berater unterstützen zu lassen. Denn ein professionell erstellter Businessplan erhöht die Chancen auf Bewilligung des Gründungszuschusses erheblich.

Der Businessplan für Investoren

Wer bei der Gründung auf Investoren setzt, der muss vor allem Überzeugungsarbeit leisten, um Gelder zu akquirieren. Dabei sollte der Businessplan folgende Aspekte betonen:

  • Qualifikation und Motivation des Gründers oder Gründerteams
  • deutliches Alleinstellungsmerkmal
  • hohes Wachstumspotenzial oder Skalierbarkeit des Geschäftsmodells

Die Liquidität im ersten Jahr ist für Investoren zweitrangig. Wichtiger sind die langfristigen Perspektiven, wobei die Gewinnzone und positive finanzielle Überschüsse erst ab dem dritten Jahr erreicht werden können, wenn Cashflow und Renditen überdurchschnittlich hoch sind. Der Finanzplan sollte einen Planungshorizont von mindestens fünf Jahren haben und weitere geplante Finanzierungsrunden berücksichtigen.

Obwohl viele Investoren heute oft zunächst durch Präsentationen, Pitch Decks oder das Business Model Canvas mit einem Projekt vertraut werden, ist es dennoch wichtig, einen vollständigen Businessplan bereitzuhalten. So sind Sie gut vorbereitet und können auf Nachfrage auch ins Detail gehen. 

Das ist wichtig für die jeweiligen Businessplan Adressaten

  • Banken und Kreditinstitute interessieren sich vor allem für Ihre finanzielle Stabilität und die Rückzahlungsfähigkeit von Krediten.
  • Potenzielle Investoren möchten sehen, wie Sie Ihr Kapital gewinnbringend einsetzen werden und welches Wachstumspotenzial Ihr Unternehmen hat.
  • Die Agentur für Arbeit möchte verstehen, ob Sie den Gründungszuschuss wirklich als Starthilfe benötigen und inwiefern Sie mit der Selbstständigkeit langfristig Ihren Lebensunterhalt verdienen können.

Fazit

Ob Sie sich an die Arbeitsagentur, die Hausbank oder potenzielle Investoren wenden, ein professioneller Businessplan ist das Fundament für Ihren Erfolg. Wer die Erwartungen der verschiedenen Businessplan Adressaten kennt, kann dies beim Erstellen des Businessplans und der Vorbereitung auf ein persönliches Gespräch berücksichtigen und sich so entscheidende Vorteile sichern.

Und auch Sie selbst profitieren davon: mit einer fundierten Planung und einer überzeugenden Präsentation im Businessplan können Sie nicht nur die notwendige Unterstützung und Finanzierung erhalten, sondern auch den Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung legen.

FAQ

1. Muss ich einen eigenen Businessplan pro Adressaten schreiben?

Nein, der Aufbau eines Businessplans folgt immer der gleichen Struktur, unabhängig davon, ob Ihr Businessplan für die Agentur für Arbeit, die Hausbank oder einen Investor ist. Gründen Sie zum Beispiel aus der Arbeitslosigkeit und streben gleichzeitig eine Finanzierung über die Hausbank an, können Sie den gleichen Businessplan für beide Institutionen verwenden. Seien Sie jedoch darauf vorbereitet, im persönlichen Gespräch unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen.

2. Was ist entscheidend im Businessplan für die Bank?

Die Hausbank legt besonderen Wert darauf, dass das Konzept bereits im ersten Jahr ausreichend liquide ist. Sowohl Eigenkapital als auch Finanzierung durch die Bank müssen sicherstellen, dass das Geschäftsmodell funktioniert und Liquiditätsengpässe vermieden werden.

3. Was ist für Investoren im Businessplan von Bedeutung?

Investoren fokussieren sich primär auf die Rendite und Wertsteigerung ihrer Anteile. Im Gegensatz zur Hausbank liegt ihr Hauptaugenmerk nicht auf Liquidität, sondern auf Marktattraktivität und dem Qualifikationsniveau des Gründerteams. Sie analysieren den Zeitpunkt des Gewinnbeginns, potenzielle Exit-Strategien und die Anzahl der Finanzierungsrunden, um den Wert ihrer Anteile korrekt zu bewerten.

4. Was ist entscheidend im Businessplan für das Arbeitsamt?

Für das Arbeitsamt ist neben einem plausiblen Konzept auch eine überzeugende Präsentation der Qualifikation des Gründers entscheidend. Die Geschäftsentwicklung sollte so dargestellt werden, dass der Gründungszuschuss in der Anfangsphase benötigt wird oder dass ohne diesen Zuschuss die Idee nicht realisierbar wäre. Mittel- bis langfristig sollte jedoch deutlich erkennbar sein, dass Ihr Vorhaben tragfähig ist und Sie Ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können.

5. In welcher Person wird ein Businessplan geschrieben?

Wir empfehlen den Businessplan in der dritten Person zu schreiben. Das erscheint in einem Businessplan für die Bank professioneller. Ihr Vorhaben steht dabei im Vordergrund und Sie sprechen von sich selbst als Gründer oder dem Gründerteam.

6. Was muss in einem Businessplan drinstehen?

Im Businessplan beschreiben Sie Ihre Geschäftsidee, die Unternehmensstruktur und Ihr Produkt bz.w Ihre Dienstleistung. Der Plan sollte auch eine Markt- und Wettbewerbsanalyse, eine SWOT-Analyse sowie eine umfassende Finanzplanung enthalten. Ebenfalls sind die gewählte Rechtsform, Ihre persönlichen Qualifikationen und die geplanten Marketingstrategien zu erläutern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat eine Übersicht zusammengestellt.

7. Für wen schreibt man einen Businessplan?

Ein Businessplan richtet sich – je nachdem, was Sie vorhaben – an verschiedene Zielgruppen, darunter die Arbeitsagentur, Hausbanken und potenzielle Investoren. Er dient dazu, die Geschäftsidee klar zu kommunizieren, strategische Ziele festzulegen und die finanzielle Tragfähigkeit des Vorhabens darzustellen. Somit ist der Businessplan auch ein wichtiges Instrument für den Existenzgründer selbst, um seine Ideen zu strukturieren und potenzielle Unterstützer zu überzeugen.

8. Wie kann ich meine Geschäftsidee im Businessplan den Adressaten überzeugend präsentieren?

Untermauern Sie Ihre Geschäftsidee im Businessplan durch Darstellung der Nachfrage im Markt und Ihres Alleinstellungsmerkmals. Betonen Sie die Vorteile für Kunden, zeigen Sie Wachstumspotenziale auf und unterstreichen Sie das Know-how des Gründerteams.

 

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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