Campingplatz eröffnen: alle Informationen

von | Jun 28, 2023 | Unternehmensgründung | 0 Kommentare

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Lesezeit: 19 Minuten

Wenn Sie schon immer davon geträumt haben und Ihren eigenen Campingplatz eröffnen möchten, ist jetzt die perfekte Zeit, um von diesem boomenden Markt zu profitieren. In den letzten Jahren hat der Campingtourismus einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Immer mehr Menschen entdecken die Freude am Campen und suchen nach einzigartigen Outdoor-Erlebnissen, ob traditionell im Wohnmobil, luxuriös beim Glamping oder nachhaltig beim Ökocamping.

Der Campingtourismus verzeichnete im Jahr 2022 stark wachsende Zahlen, mit insgesamt 40,2 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen. Deutschland bietet eine große Anzahl an Campingplätzen mit insgesamt über 209.000 Stellplätzen. Und das nicht ohne Grund, rund zehn Millionen Deutsche betreiben gelegentlich Camping oder Caravaning und zwei Millionen tun dies regelmäßig. Die florierende Branche verzeichnet ein stetiges Wachstum und eine treue Kundschaft. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei einer Campingplatz Gründung ankommt.

Campingplatzverordnung der Bundesländer

Sie möchten einen Campingplatz übernehmen, erweitern, sanieren oder neu bauen? Bevor Sie sich in die Planung stürzen, sollten Sie die Campingplatzverordnung des Bundeslandes kennen, in dem Sie den Campingplatz eröffnen möchten. Der Betrieb von Campingplätzen ist in der Camping- und Wochenendplatzverordnung (CWVO) geregelt und jedes Bundesland hat seine eigene Verordnung. Die CWVO enthält u.a. Bestimmungen zu:

  • den Zufahrten und den Wegen innerhalb des Campingplatzes
  • der Größe und Ausstattung der Stellplätze, Zeltplätze und Standplätze
  • den Mindestabständen
  • den sanitären Anlagen
  • der Trinkwasserversorgung
  • der Beleuchtung
  • dem Brandschutz
  • den Einfriedungen
  • der Entsorgung von Abfall und Abwasser

Anforderungen der Gäste

Neben den rechtlichen Anforderungen sind natürlich auch die Anforderungen der Gäste wichtig. Ein Campingplatz mit einer Lage im Grünen, großen Stellplätzen und einer guten Infrastruktur ist attraktiv für Besucher. Dazu gehören selbstverständlich Strom- und Trinkwasseranschlüsse, aber auch sanitäre Anlagen und gemeinschaftliche Einrichtungen, wie Spielplätze, ein Kiosk, ein Grillplatz oder ein Restaurant. Auch kostenloses WLAN, ein Frühstücksservice und die Möglichkeit bargeldlos zu bezahlen sind häufig Auswahlkriterien der Gäste. Zu den wichtigsten Anforderungen gehören:

Sauberkeit und Hygiene

Gäste erwarten, dass Campingplätze sauber und gut gepflegt sind, insbesondere die sanitären Einrichtungen wie Toiletten, Duschen und Waschbecken. Jeder Stellplatz sollte Müllbehälter und Recyclingstationen in der Nähe haben, um sicherzustellen, dass die Gäste ihre Abfälle einfach und umweltbewusst entsorgen können.

Komfortable Stellplätze

Die Stellplätze sollten ausreichend groß sein, um Zelte, Wohnwagen oder Wohnmobile zu platzieren und genügend Privatsphäre zu bieten. Ebene Flächen und guter Untergrund für das Aufstellen von Zelten oder das Parken von Fahrzeugen sind wünschenswert. Auch Schattenspender in Form von Bäumen oder Überdachungen werden von Gästen gerne gesehen.

Sicherheit

Gäste legen großen Wert auf Sicherheit auf dem Campingplatz. Dazu gehört eine angemessene Beleuchtung in der Nacht. Auch Maßnahmen zum Schutz vor Diebstahl oder Vandalismus sollten vorhanden sein. Zugangsbeschränkungen und ein 24 Std. Notdienst schaffen Vertrauen und sorgen dafür, dass sich die Gäste wohl fühlen. Gut ausgeschilderte Evakuierungswege und Informationen zum Verhalten im Notfall sind ebenfalls wichtig.

Ruhe und Entspannung

Viele Camper suchen nach Ruhe und Entspannung in der Natur. Der Campingplatz sollte daher eine ruhige Atmosphäre bieten und Lärmquellen wie Straßenverkehr oder laute Nachbarn minimieren. Legen Sie klare Nachtruhezeiten fest.

Zuverlässige Strom- und Wasseranschlüsse

Die Anschlüsse sollten ordnungsgemäß funktionieren und einfach zugänglich sein.

E-Ladestationen

Für Elektrofahrzeuge und E-Camper sollten ausreichend Ladesäulen zur Verfügung stehen.

Internetzugang

In der heutigen vernetzten Welt ist ein zuverlässiger Internetzugang für viele Camper nicht mehr weg zu denken. Ein stabiles WLAN-Netzwerk auf dem Campingplatz ist daher wichtig.

Freizeiteinrichtungen und Aktivitäten

Gäste erwarten oft zusätzliche Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder, Spielplätze, Sportplätze, Fahrradverleih oder Wanderwege. Bieten Sie Ihren Gästen die Möglichkeit, verschiedene Aktivitäten auf oder in der Nähe des Campingplatzes auszuüben.

Barrierefreiheit

Es ist wichtig, Stellplätze zu schaffen, die auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Behinderungen zugänglich sind. Barrierefreie Wege, sanitäre Einrichtungen und spezielle Stellplätze können dafür sorgen, dass der Campingplatz für alle Gäste geeignet ist.

Freundliches und hilfsbereites Personal

Das Personal des Campingplatzes sollte freundlich, hilfsbereit und gut informiert sein. Sie sollten in der Lage sein, Fragen zu beantworten, Unterstützung zu bieten und bei Problemen oder Beschwerden angemessen zu reagieren.

Standortwahl und Standortanalyse

Der Erfolg eines Campingplatzes steht und fällt mit dem Standort. Nehmen Sie sich daher Zeit für eine gewissenhafte Standortanalyse bevor Sie eine Entscheidung fällen. Dabei sollten Sie folgende Kriterien berücksichtigen:

Zugänglichkeit

Der Campingplatz sollte gut erreichbar sein, entweder über Hauptstraßen oder öffentliche Verkehrsmittel. Eine gute Anbindung an Autobahnen oder Fernverkehrsstraßen ist ebenfalls von Vorteil.

Natur und Aktivitäten

Viele Camper suchen nach einer ruhigen Umgebung, die zugleich Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten bietet. Ein Standort in der Nähe von Seen, Wäldern, Bergen oder Sehenswürdigkeiten bietet den Gästen die Möglichkeit, die Natur intensiv zu erleben und abwechslungsreichen Aktivitäten nachzugehen.

Infrastruktur und Dienstleistungen

Verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Schwimmbäder und andere Dienstleistungen in der Nähe zu haben, steigert die Zufriedenheit der Gäste.

Sicherheit

Ein sicherer Standort ist für Camper von großer Bedeutung. Informieren Sie sich über die Kriminalitätsrate in der Umgebung und bedenken Sie auch natürliche Risiken wie Hochwasser oder Waldbrände.

Camping in den Bergen

Campingplatz eröffnen: Pachten, Mieten oder Kaufen?

Die Entscheidung, ob Sie einen Campingplatz pachten, mieten oder kaufen sollten, hängt von Ihren finanziellen Möglichkeiten und Ihrer persönlichen Situation ab und sollte sorgfältig abgewogen werden. Wenn Sie sich langfristig in der Campingbranche etablieren möchten und die volle Kontrolle über den Campingplatz haben wollen, könnte der Kauf die beste Option sein. Wenn Sie jedoch flexibel bleiben möchten oder zunächst den Markt testen möchten, ist das Pachten oder Mieten wahrscheinlich die bessere Wahl.

Der Kauf eines Campingplatzes erfordert in der Regel eine erhebliche Investition, während das Pachten oder Mieten mit geringerem Kapitalaufwand möglich ist. Berücksichtigen Sie aber auch die laufenden Kosten wie Mietzahlungen oder Pachtgebühren sowie eventuelle Instandhaltungs- und Renovierungskosten. Überprüfen Sie die Verfügbarkeit von Campingplätzen zum Kauf, zur Pacht oder zur Miete in Ihrem gewünschten Standort. Je nach Standort und Marktsituation kann es einfacher sein, einen Platz zu pachten oder zu mieten, wenn Grundstücke zum Kauf nicht verfügbar sind.

Bauliche Maßnahmen

Unabhängig davon, ob Sie pachten, kaufen oder mieten, werden Sie vor der Eröffnung Ihres eigenen Campingplatzes sicher einige Renovierungen oder bauliche Veränderungen durchführen wollen.

TIPP: Sobald Sie bauliche Maßnahmen durchführen möchten, benötigen Sie vorab eine Baugenehmigung.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Ein breit gefächertes Angebot und ein hoher Qualitätsanspruch lassen sich auf einem Campingplatz nur mit einem schlagkräftigen Team umsetzen. Die Mitarbeiter sind daher einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Campingplatz. Es sind folgende Positionen zu besetzen:

Verwaltungspersonal

Die Verwaltung der Gäste-Buchungen, der Check-in und Check-out an der Rezeption sowie die telefonische Erreichbarkeit des Campingplatzes wird von den Verwaltungsmitarbeitern sichergestellt. Oft übernehmen der oder die Campingplatz-Betreiber diese Aufgaben auch selbst und koordinieren alle anfallenden Aufgaben und das Personal.

Parkplatzwächter

Parkplatzwächter überwachen die Ein- und Ausfahrt des Campingplatzes und sorgen für die Einhaltung der Parkregeln. Sie können auch bei der Lenkung des Verkehrs und der Parkplatzverwaltung helfen.

Reinigungspersonal

Das Reinigungspersonal ist für die Sauberkeit der sanitären Einrichtungen, Gemeinschaftsbereiche und Mietunterkünfte verantwortlich. Sie reinigen Toiletten, Duschen, Waschbecken, Gemeinschaftsküchen, Spielplätze und andere Bereiche, um eine angenehme Umgebung für die Gäste zu gewährleisten.

Technisches Personal

Technisches Personal kümmert sich um die Instandhaltung und Reparaturen auf dem Campingplatz. Dazu gehören Elektriker, Klempner, Handwerker und Gärtner, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur, die Stromversorgung, die Wasserversorgung und die landschaftliche Gestaltung in gutem Zustand sind.

Sicherheitspersonal

Auf größeren Campingplätzen kann Sicherheitspersonal eingesetzt werden, um die Sicherheit der Gäste und des Eigentums zu gewährleisten. Sie überwachen den Campingplatz, reagieren auf Sicherheitsvorfälle und helfen bei der Durchsetzung von Regeln und Vorschriften.

Animations- und Freizeitpersonal

Einige Campingplätze bieten Animation und Freizeitaktivitäten für ihre Gäste an. Dazu gehören Sporttrainer, Kinderbetreuer und Unterhaltungspersonal, die Programme organisieren und Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene durchführen. Oft sind diese Mitarbeiter auch Ansprechpartner für den Verleih von Fahrrädern, Minigolf-Equipment und andere Gerät.

Supermarkt-Mitarbeiter

Für das Betreiben eines Supermarktes oder Kiosks benötigen Sie Mitarbeiter für das Auffüllen der Regale und die Kassiertätigkeit.

Bademeister

Wenn Sie eine Schwimmbad betreiben, ist ein Bademeister notwendig, der Aufsicht führt und die Sicherheit der Badegäste im Schwimmbad gewährleistet.

Köche und Kellner

Für den Betrieb eines Restaurants müssen Sie Köche, Kellner und Küchen-Hilfskräfte einstellen.

Finanzierung einer Campingplatz Gründung

Wenn Sie einen Campingplatz übernehmen, erweitern, sanieren oder neu bauen, werden Sie in jedem Fall ausreichend Kapital benötigen. Das erhalten Sie in der Regel durch einen Bankkredit Ihrer Hausbank oder ein Existenzgründerdarlehen öffentlicher Förderbanken oder der KfW.

Für die Finanzierung eines Campingplatzes erwarten Banken einige Informationen und Unterlagen, um die Kreditwürdigkeit des potenziellen Kreditnehmers und die Rentabilität des Projekts zu beurteilen. Dazu gehören:

    • Businessplan: Ein detaillierter Businessplan ist ein wichtiges Dokument, das die Geschäftsidee, die Zielgruppe, die Wettbewerbssituation, die geplante Infrastruktur, die erwarteten Einnahmen und Ausgaben sowie die Prognosen für die Rentabilität des Campingplatzes umfassen sollte.
    • Finanzplanung: Banken möchten genaue und umfassende Finanzinformationen sehen, einschließlich des aktuellen finanziellen Status des Kreditnehmers (Eigenkapital, Schulden, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten), Einnahmen- und Ausgabenprognosen sowie Cashflow-Analysen.
    • Sicherheiten: Banken verlangen in der Regel Sicherheiten für die Kreditvergabe. Dies kann beispielsweise Immobilienbesitz, Anlagen oder andere Vermögenswerte umfassen, die als Sicherheit dienen können, falls der Kreditnehmer die Rückzahlung nicht leisten kann.
    • Erfahrung und Fachkenntnisse: Banken interessieren sich auch für die Erfahrung und das Fachwissen des potenziellen Kreditnehmers. Eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in der Branche oder relevante Managementerfahrung kann die Kreditwürdigkeit erhöhen.

Gründungsvoraussetzungen

Fachliche Voraussetzungen

Ein Campingplatz kann grundsätzlich ohne spezielle fachliche Qualifikationen (wie etwa ein Studium) eröffnet werden. Theoretisch könnte ein Campingplatz sogar ohne Berufsabschluss betrieben werden. Allerdings ist es hilfreich, wenn Sie bereits Erfahrungen in der Gastronomie oder Tourismusbranche gesammelt haben oder selbst überzeugter Camping Urlauber sind.

Persönliche Voraussetzungen

Darüber hinaus gibt es einige persönliche Voraussetzungen, die Sie als Campingplatz-Betreiber mitbringen sollten, um Ihren Betrieb erfolgreich zu führen. Dazu gehören:

Organisationstalent und Managementfähigkeiten

Die Fähigkeit, den Betrieb eines Campingplatzes effizient zu organisieren und zu managen, ist entscheidend. Dies umfasst die Verwaltung von Personal, die Planung von Buchungen, die Koordination von Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten und die Fähigkeit, verschiedene Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.

Hohe Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit

Das Betreiben eines Campingplatzes erfordert Flexibilität und Belastbarkeit, um kann mit unvorhergesehenen Situationen umzugehen und den Betrieb erfolgreich aufrechtzuerhalten. Für den Notfall sollten Sie 24 Stunden erreichbar sein.

Kundenorientierung, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft

Sie sind in erster Linie Gastgeber, deshalb sind diplomatisches Geschick und Kundenfreundlichkeit, unerlässlich. Stellen Sie sicher, dass Sie einen guten Kundenservice bieten, auf Anfragen und Beschwerden reagieren und die Bedürfnisse der Gäste erfüllen.

Kommunikationsfähigkeiten

Als Campingplatzbetreiber haben Sie täglich mit Gästen, Mitarbeitern, Lieferanten und vielen anderen Menschen zu tun. Gute Kommunikationsfähigkeiten, sowohl schriftlich als auch mündlich, sind wichtig, um Anfragen zu beantworten, Konflikte zu lösen und gute Beziehungen aufzubauen.

Handwerkliches Geschick und Problemlösungsfähigkeiten

Damit Sie auftretende Schwierigkeiten bewältigen und kleinere Reparaturen selbst durchführen können.

Unternehmerische Fähigkeiten

Unternehmerische Fähigkeiten sind ebenso wichtig, denn auch für einen Campingplatz müssen Buchhaltung und Steuern erledigt werden.

Finanzielle Stabilität

Die Selbstständigkeit mit einem Campingplatz verlangt in der Regel eine gewisse finanzielle Grundausstattung. Sie sollten in der Lage sein, die anfänglichen Investitionen zu bezahlen, laufende Betriebskosten zu decken und möglicherweise auch finanzielle Rückschläge zu verkraften, insbesondere in der Anfangsphase.

Businessplan für einen Campingplatz erstellen

Businessplan Campingplatz

Zielgruppe festlegen

Machen Sie sich vorab klar, welche Zielgruppe Sie mit Ihrem Campingplatz ansprechen möchten. Sind Ihre Gäste eher Familien und Campingerfahrene oder möchten Sie mit einem modernen Konzept wie Glamping auch Angebote für Camping Neulinge machen? Wenn Sie wissen, wer Ihre Zielgruppe ist und worauf die Gäste Wert legen, können Sie die Gestaltung des Campingplatzes und Ihr Angebot gezielt darauf ausrichten.

Angebot definieren

Im nächsten Schritt definieren Sie welche Art(en) von Übernachtungsmöglichkeiten und Services auf dem Campingplatz angeboten werden. Das Angebot kann folgende Elemente umfassen:

Stellplätze

Großzügige und gut ausgestattete Stellplätze, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Camper gerecht werden. Die Stellplätze sollten ausreichend Platz für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile bieten und über Stromanschlüsse sowie Frisch- und Abwasseranschlüsse für Wohnwagen und Wohnmobile verfügen.

Bungalows

Zusätzlich könnten für anspruchsvoller Gäste Glamping-Bungalows angeboten werden, die bspw. über einen eigenen Whirlpool verfügen.

Sanitäre Einrichtungen

Die Sanitärgebäude (Toiletten, Duschen und Waschbecken) sollten sauber, gut gepflegt und barrierefrei sein. Außerdem sind spezielle Stationen zum Entleeren von Chemietoiletten einzurichten.

Wäscherei

Für den Komfort der Gäste sollten Waschmaschinen und Trocknern aufgestellt werden. Hier können Kleidung und Campingausrüstung gegen ein Entgelt gewaschen und getrocknet werden.

Einkaufsmöglichkeiten

Ein gut sortierter Kiosk oder ein kleiner Supermarkt, in dem die Gäste eine Auswahl an Lebensmitteln, Getränken, Snacks und Campingzubehör finden, erleichtert den Aufenthalt und ist vor allem für Selbstversorger interessant. Auch ein Brötchenservice wird von Gästen gerne genutzt.

Gastronomie

Auch ein Restaurant oder ein Imbissbereich wird von Gästen gerne besucht. Neben Frühstück können Vor-, Haupt- und Nachspeisen (z.B. Fleisch-, Teig-, Nudelgerichte und vegetarische Speisen) A-la-carte sowie alkoholische und alkoholfreie Getränke (z.B. Wasser, Cola, Fanta, Sprite, Säfte, Tonic Water, Bier, Wein, Spirituosen) angeboten werden.

Freizeitaktivitäten

Verschiedene Aktivitäten wie geführte Wanderungen, Fahrradtouren, Wassersportmöglichkeiten und Lagerfeuerabende bieten den Gästen ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Zusätzlich empfiehlt sich ein Spielplatz für Kinder und verschiedene Sportmöglichkeiten wie Volleyball und Fußball oder Tischtennis.

WLAN

Kostenloses WLAN sollte auf dem gesamten Campingplatz verfügbar sein.

Camper vor einem Zelt

Klassifizierung durch den BVCD

Um Ihr Angebot für Gäste attraktiver zu machen, können Sie Ihren Campingplatz klassifizieren lassen. Jeder Campingplatzunternehmer in Deutschland hat die Möglichkeit, eine Klassifizierung durch den Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland BVCD zu erhalten, unabhängig von einer Mitgliedschaft im BVCD oder seinen Landesverbänden.

Die Sternebewertungen schaffen Transparenz über das Angebot und geben klare Informationen darüber, was die Gäste auf dem Campingplatz erwartet. Das Bewertungssystem gliedert sich in bis zu fünf Sterne: einfach, zweckmäßig, komfortabel, erstklassig, exklusiv. Die Kosten für die Klassifizierung durch den BVCD variieren je nach Anzahl der angebotenen Stellplätze und beginnen in der Regel bei 300 Euro. Die Klassifizierung ist für einen Zeitraum von drei Jahren gültig und muss anschließend erneuert werden.

Ecocamping Zertifizierung

Möchten Sie mit Ihrem Angebot Personen ansprechen, die vor allem auf Nachhaltigkeit und ökologisches Camping Wert legen, ist das Ecocamping Zertifikat vielleicht etwas für Sie. Wenn Sie mit Ihrem Campingplatz die Voraussetzungen erfüllen, können Sie sich für Ihre vorbildliches Engagement auszeichnen lassen. Deutschlandweit gibt es bereits über 200 Campingplätze mit dieser Zertifizierung.

Rechtsform wählen

Die am häufigsten gewählten Rechtsformen für Campingplätze sind Einzelunternehmen, GmbH, UG und GbR. Die Entscheidung für ein Einzelunternehmen bringt folgende Vorteile mit sich:

    • geringe Gründungsformalitäten
    • schnelle und kostengünstige Gründung
    • kein Mindestkapital erforderlich, sodass die Liquidität erhalten bleibt
    • insgesamt moderate Kostenbelastung in der Startphase des Unternehmens
    • Führung in Alleinregie durch den Inhaber möglich, wodurch ein Höchstmaß an Flexibilität und der größtmögliche Handlungs- und Gestaltungsspielraum entsteht
    • schnelle Anpassung an Marktänderungen möglich
    • erwirtschaftete Gewinne gehören ausschließlich und uneingeschränkt dem Inhaber
    • Freibetrag für die Gewerbesteuer in Höhe von 24.500,-€.

Als Einzelunternehmer haftet der Inhaber jedoch mit seinem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen, so dass in der Praxis häufig zu gegebener Zeit eine Umwandlung des Unternehmens in eine GmbH geprüft wird, da diese eine Haftungsbeschränkung ermöglicht und ab einer bestimmten Profit-Größe Steuervorteile mit sich bringen kann.

Bei der Rechtsformwahl für einen Campingplatz sollten jedoch nicht nur Haftung und Steuern im Blick behalten werden, sondern auch weitere Kriterien wie Mindestkapital, Buchführung, Bilanzierung und Finanzierung. Lassen Sie sich beraten, um die für Sie passende Rechtsform zu finden.

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Um eine Markt- und Wettbewerbsanalyse für einen Campingplatz durchzuführen, sammeln Sie Informationen über Ihre potentiellen Gäste und Konkurrenten. Analysieren Sie das Reiseverhalten und besuchen Sie andere Campingplätze, um Dienstleistungen, Preise und Marketingstrategien der Wettbewerber zu verstehen. Direkter Wettbewerb besteht einerseits durch weitere Campingplätze, andererseits indirekt auch durch Hotels, Pensionen, Gasthöfe und Jugendherbergen.

Finanzplanung und Kapitalbedarf

In der Finanzplanung für einen Campingplatz prognostizieren Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben und ermitteln Ihren Kapitalbedarf. Analysieren Sie potenzielle Einnahmequellen wie Stellplatzgebühren und Zusatzleistungen. Berücksichtigen Sie Investitionen, Betriebskosten, Personalkosten, Marketingaufwendungen, Pacht, Miete, Versicherungen und Steuern. Erstellen Sie einen detaillierten Finanzplan mit realistischen Schätzungen, um eine solide finanzielle Basis für Ihren Campingplatz zu gewährleisten.

WICHTIG: Bedenken Sie, dass die meisten Campingplätze nur von April bis Oktober geöffnet sind. Ihr Einkommen ist dann stark saisonabhängig und in den Wintermonaten verdienen Sie nichts.
TIPP: Wägen Sie ab, ob auch Wintercamping für Sie eine Option sein kann, sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben.

Marketing und Kundenakquise

Für Campingplätze gibt es verschiedene Marketingstrategien, um Gäste anzusprechen und den Campingplatz zu bewerben. Hier sind einige der wichtigsten Marketingtools:

    1. Website: Eine gut gestaltete Website ist entscheidend, um potenzielle Gäste anzuziehen. Die Website sollte Informationen über den Campingplatz, die Ausstattung, die Lage, die Preise und mögliche Aktivitäten enthalten. Es sollten außerdem Kontaktdaten und Buchungsmöglichkeiten verfügbar sein.
    2. Online-Buchungsplattformen: Die Präsenz auf Online-Buchungsplattformen wie Booking.com, Expedia oder TripAdvisor ist heutzutage für viele Reisende unerlässlich. Durch die Auflistung Ihres Campingplatzes auf diesen Plattformen erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit und erleichtern es den Gästen, Buchungen vorzunehmen.
    3. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Eine gute Suchmaschinenoptimierung Ihrer Website ist wichtig, um in den Suchmaschinenergebnissen sichtbar zu sein. Relevante Schlüsselwörter, ansprechende Meta-Tags und qualitativ hochwertiger Inhalt können dazu beitragen, dass Ihre Website in den Suchergebnissen weiter oben angezeigt wird.
    4. Social Media: Die Präsenz in sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter ermöglicht es Ihnen Fotos, Videos oder Sonderangebote zu posten. So können Sie den Campingplatz bekannt machen, eine Community aufbauen und zufriedenen Gäste eine Plattform bieten, um Ihre Erfahrungen teilen.
    5. Bewertungsplattformen: Positive Bewertungen auf Plattformen wie TripAdvisor oder Google Maps können das Vertrauen potenzieller Gäste stärken. Ermutigen Sie zufriedene Gäste, Bewertungen abzugeben, und reagieren Sie professionell auf Feedback, um einen guten Ruf aufzubauen.
    6. E-Mail-Marketing: Der Aufbau einer E-Mail-Liste ermöglicht es Ihnen, regelmäßig Updates, Neuigkeiten und attraktive Sonder-Angebote an Ihre Gäste zu senden. Nutzen Sie personalisierte E-Mails, um die Beziehungen zu Ihren Stammkunden zu erhalten und sie zur erneuten Buchung zu ermutigen.
    7. Content-Marketing: Durch die Erstellung von qualitativ hochwertigem Inhalt wie Blog-Artikeln, Reiseführern oder Videos können Sie das Interesse der Zielgruppe wecken und Ihre Expertise demonstrieren. Teilen Sie nützliche Camping-Life-Hacks, Tipps für Outdoor-Aktivitäten und andere Inhalte, die für Camper interessant sein könnten.
    8. Kooperationen und Partnerschaften: Kooperationen mit lokalen Unternehmen, Tourismusverbänden oder Outdoor-Ausrüstungsherstellern können dazu beitragen, Ihren Campingplatz zu bewerben und zusätzliche Gäste anzuziehen. Gemeinsame Werbeaktionen oder Paketangebote sind für Gäste attraktiv.

Preiskalkulation

Die Preise für die Stellplätze sollten sich an der Preisbereitschaft der Zielgruppe orientieren und mindestens die Kosten decken. Der Platzbelegungspreis muss außerdem die Preissituation im direkten Wettbewerbsumfeld berücksichtigen. Entsprechend dieser Grundsätze können Sie Ihre Preise anhand dieser Kalkulation berechnen:

Geld und TaschenrechnerFixe Kosten pro Platzbelegung

+ variable Kosten pro Platzbelegung

= Selbstkosten

+ Gewinnaufschlag (%)

= Netto-Platzbelegungspreis

+ Umsatzsteuer (%)

= Brutto- Platzbelegungspreis

 

Versicherungen

Insbesondere in der Anfangsphase eines Campingplatzes können bestimmte negative Ereignisse eine existenzielle Bedrohung darstellen. Daher ist es wichtig, sich durch entsprechende Versicherungen gegen private und geschäftliche Risiken abzusichern. Diese bieten einen Schutz vor möglichen finanziellen Verlusten und ermöglichen eine gewisse Sicherheit für den Betrieb des Campingplatzes. Dazu gehören:

    • Unfallversicherung: Die gesetzliche Unfallversicherung ist für Campingplatzbetreiber durch die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe abgedeckt.
    • Berufsunfähigkeitsversicherung: Der Verlust der Arbeitsfähigkeit ist mit einem enormen Risiko verbunden. Daher sollte der Inhaber eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
    • Betriebshaftpflichtversicherung: Gerade im gewerblichen Bereich übersteigen die Schadensersatzansprüche für Schäden, die durch den Betrieb oder dessen Mitarbeiter verursacht wurden, oftmals jedes kalkulierbare Maß. Gleichzeitig haftet der Inhaber des Einzelunternehmens in der Höhe unbeschränkt mit seinem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen. Daher ist eine Betriebshaftpflichtversicherung empfehlenswert.
    • Firmenrechtsschutzversicherung: Vor rechtlichen Auseinandersetzungen (z.B. steuerrechtliche, verwaltungsrechtliche, sozialrechtliche und arbeitsrechtliche Streitfälle) können Sie sich über eine Rechtsschutzversicherung absichern.
    • Risikolebensversicherung: Um auch die Angehörigen für den Fall des Todes des Inhabers finanziell abzusichern, sollte eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden.
    • Elektroversicherung: Für die elektronischen Anlagen des Unternehmens (z.B. Küchengeräte, Computer, Telefonanlagen) ist eine Elektroversicherung empfehlenswert. Die elektronischen Anlagen sind somit z.B. gegen Beschädigung, Einbruch, Raub, Feuer, Sturm, Hagel oder Elementarschäden (Erdbeben, Erdrutsch, Überschwemmungen) abgesichert.

Gründung eines Campingplatzes

Bevor Sie nun offiziell Ihren Campingplatz eröffnen und die ersten Gäste empfangen können, müssen Sie erst noch einige Gründungformalitäten erledigen.

Handelsregistereintragung für Ihren Campingplatz

Wenn Sie eine Kapitalgesellschaft (GmbH oder UG) gründen, ist eine Eintragung in das Handelsregister erforderlich. Als Einzelunternehmer haben Sie die Wahl sich eintragen zu lassen oder nicht. Ein Handelsregistereintrag bietet für den Einzelunternehmer folgende Vorteile:

    • Name des Unternehmens wird geschützt
    • Angestellte können mit Führungs- und Vertretungsbefugnissen ausgestattet werden
    • Vertrauensvorschuss durch Kapitalgeber, Geschäftspartner und Gäste

Gewerbeanmeldung für den Campingplatz

Beantragen Sie einen Gewerbeschein bei Ihrem örtlichen Gewerbeamt, um Ihr Gewerbe anzumelden. Nach der Gewerbeanmeldung erfolgt die steuerliche Erfassung durch das Finanzamt.

Mitgliedschaft in der IHK für Campingplatzbetreiber

Die Gründung eines Campingplatzes erfordert die Mitgliedschaft in Ihrer örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK).

Berufsgenossenschaft

Melden Sie Ihr Unternehmen bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe an. Diese ist für die gesetzliche Unfallversicherung zuständig.

Fazit

Die Gründung eines Campingplatzes erfordert eine sorgfältige Planung. Dabei sind vor allem die Campingplatzverordnungen der Bundesländer sowie die Anforderungen der Gäste zu beachten. Aber auch die Wahl des Standorts spielt eine entscheidende Rolle. Bauliche Maßnahmen und die Finanzierung müssen sorgfältig geplant werden, wofür ein fundierter Businessplan erforderlich ist.

Die Definition des Angebots und der Zielgruppe sind weitere wichtige Schritte. Persönliche Voraussetzungen und die Wahl der Rechtsform sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie eine solide Finanzplanung sind unerlässlich. Zusammenfassend erfordert die Gründung eines Campingplatzes ein umfassendes Verständnis der rechtlichen, finanziellen und operativen Aspekte. Eine sorgfältige Planung und die Einhaltung aller Vorschriften sind entscheidend für den Erfolg des Unternehmens.

FAQ

1. Was muss ich tun um ein Campingplatz zu eröffnen?

Um einen Campingplatz zu eröffnen, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Entwickeln Sie ein Geschäftskonzept
  2. Finden Sie einen geeigneten Standort
  3. Erstellen Sie einen Businessplan
  4. Erfüllen Sie alle rechtlichen Anforderungen
  5. Sichern Sie sich die Finanzierung
  6. Implementieren Sie Marketingstrategien
  7. Kümmern Sie sich um den Betrieb und den Kundenservice
2. Wie viel Gewinn macht ein Campingplatz?

Der Gewinn eines Campingplatzes kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage, der Größe des Campingplatzes, der Auslastung, den angebotenen Dienstleistungen und den Betriebskosten. Im Jahr 2021 verzeichneten alle steuerpflichtigen Campingplätze in Deutschland einen Umsatz von insgesamt rund 685 Millionen Euro. Dies zeigt erneut einen Anstieg der Umsatzerlöse der Branche im Vergleich zum Vorjahr.

3. Was kostet es einen Campingplatz zu betreiben?

Die Kosten für den Betrieb eines Campingplatzes können stark variieren. Zu den typischen Kosten gehören Grundstücksmiete oder -kauf, Infrastrukturinvestitionen (z. B. Stellplätze, Sanitäranlagen, Strom- und Wasserversorgung), Wartung und Instandhaltung, Personal, Marketing, Versicherungen und laufende Betriebskosten wie Strom, Wasser und Abfallentsorgung.

4. Welche Genehmigungen braucht man für einen Campingplatz?

Für einen Campingplatz werden in der Regel verschiedene Genehmigungen benötigt. Dazu gehören unter anderem eine Baugenehmigung für die Errichtung der Infrastruktur, eine Gewerbeanmeldung, Auflagen zum Brandschutz und eine Genehmigung für den Umgang mit Alkohol und Lebensmitteln (falls Gastronomie angeboten wird).

5. Kann man Campingplätze kaufen?

Ja, es ist möglich, Campingplätze zu kaufen. Es gibt sowohl Gemeinden als auch private Campingplatzbetreiber, die ihren Campingplatz zum Verkauf anbieten. Auch Immobilienunternehmen oder Makler bieten Campingplätze zum Verkauf an.

6. Wer kontrolliert Campingplätze?

Die Kontrolle von Campingplätzen liegt in der Regel in der Verantwortung der örtlichen Behörden, insbesondere der Baubehörde, des Gesundheitsamts und des Umweltamts. Diese Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Auflagen bezüglich der Infrastruktur, Hygiene, Sicherheit und Umweltstandards. Es kann auch private Organisationen oder Verbände geben, die freiwillige Inspektionen durchführen und Zertifizierungen für Campingplätze vergeben.

7. Welche infrastrukturellen Anforderungen gibt es für einen Campingplatz?

Ein Campingplatz erfordert verschiedene infrastrukturelle Anforderungen, darunter: angemessen große Stellplätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile; Stromanschlüsse; Frisch- und Abwasseranschlüsse; ausreichende Toiletten- und Duscheinrichtungen; eine Sanitärstation für Chemietoiletten.

8. Welche Faktoren sollte ich bei der Standortwahl für meinen Campingplatz berücksichtigen?

Die Suche nach dem richtigen Standort für einen Campingplatz erfordert gründliche Recherche. Hier sind einige Fragen, die Ihnen helfen können:

  • Welche Art von Campingplatz (z.B. Naturcamping, Familienorientierter Campingplatz) möchten Sie betreiben und welche Infrastruktur benötigen Sie (z.B. Stellplätze, Sanitäranlagen)?
  • Wie gut ist die Erreichbarkeit, Nähe zu touristischen Attraktionen, Infrastruktur in der Umgebung für die potenzielle Zielgruppe?
  • Welche verfügbaren Grundstücke oder bereits bestehende Campingplätze gibt es, die zum Verkauf stehen?
  • Erfüllen die potenziellen Grundstücke die Voraussetzungen, um dort einen Campingplatz zu betreiben? Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Gibt es vorhandene Infrastruktur?
9. Welche Art von Unterkünften sollte ich auf meinem Campingplatz anbieten?

Welche Art von Unterkünften Sie auf Ihrem Campingplatz anbieten sollten, hängt davon ab, welche Zielgruppe Sie ansprechen möchten. Mögliche Unterkunftsarten auf einem Campingplatz sind:

  • Stellplätze für Zelte
  • Stellplätze für Wohnwagen
  • Wohnmobil-Stellplätze
  • Mietunterkünfte, wie z.B. Campinghütten, Bungalows oder Glamping-Zelte. Diese ermöglichen Gästen, ohne eigene Ausrüstung zu kommen und dennoch den Campingplatz zu genießen.
  • Barrierefreie Unterkünfte für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
10. Welche sanitären Einrichtungen sind auf einem Campingplatz erforderlich?

Auf einem Campingplatz sind Toiletten, Duschen, Waschbecken, Waschmaschinen und Wäschetrockner erforderlich. Es ist außerdem wichtig, Entsorgungsmöglichkeiten für Grau- und Schwarzwasser sowie anderes Abwasser bereitzustellen.

11. Wie kann ich mein Campingplatzgelände sicher gestalten?

Um Ihr Campingplatzgelände sicher zu gestalten, können Sie das Grundstück einzäunen und mit einer Zufahrtsbeschränkung versehen. Achten Sie auf ausreichende Beleuchtung und gut markierte Verkehrswege . Auch Sicherheitspersonal oder Videoüberwachung ist eine Möglichkeit, den Campingplatz sicherer zu machen. Stellen Sie außerdem Feuerlöscher für den Brandschutz bereit und führen Sie Ersthelfer Schulungen für Ihre Mitarbeiter durch.

12. Welche Versicherungen benötige ich für meinen Campingplatz?

Empfehlenswerte Versicherungen für einen Campingplatz sind Betriebshaftpflichtversicherung, Gebäudeversicherung, Inhaltsversicherung, Betriebsunterbrechungsversicherung, Fahrzeugversicherung, Rechtsschutzversicherung und Unfallversicherung.

13. Wie viel Personal sollte ich für den Betrieb meines Campingplatzes einstellen?

Die Anzahl des erforderlichen Personals hängt von der Größe und Auslastung des Campingplatzes ab. In der Regel werden Mitarbeiter für Empfang/Rezeption, Reinigung, Wartung, Sicherheit und gegebenenfalls für Gastronomie oder Freizeitaktivitäten, wie Animationsprogramm benötigt.

14. Welche Art von Aktivitäten und Annehmlichkeiten können auf einem Campingplatz angeboten werden?

Zu beliebten Aktivitäten und Annehmlichkeiten gehören beispielsweise Wander- und Radwege, Spielplätze, Schwimmbäder, Sportplätze, Minigolf, Grillplätze, Gemeinschaftsräume, Veranstaltungen wie Lagerfeuerabende oder Musikveranstaltungen, Fahrrad- oder Kanuverleih und diverse Freizeitangebote für Kinder und Erwachsene. Die Auswahl hängt von der Zielgruppe und den örtlichen Gegebenheiten ab.

15. Wie kann ich meinen Campingplatz vermarkten und Gäste anziehen?
  • Ansprechende und informative Website für den Campingplatz erstellen
  • Social-Media-Plattformen nutzen, um das Angebot zu bewerben und mit potenziellen Gästen in Kontakt zu treten
  • Mit Reiseveranstaltern oder Online-Buchungsplattformen zusammenarbeiten, um eine größere Reichweite zu erzielen.
  • attraktive Angebote, Rabatte oder Pakete für bestimmte Zielgruppen oder Saisonzeiten anbieten
  • positive Bewertungen und Empfehlungen von zufriedenen Gästen auf Bewertungsportalen pflegen
  • gezielte Online-Werbung oder Werbekampagnen in relevanten Medien nutzen, um die Zielgruppe zu erreichen.
16. Welche Preisstrategien kann ich für die Stellplatzvermietung auf meinem Campingplatz anwenden?

Für die Preisgestaltung der Stellplatzvermietung auf einem Campingplatz stehen verschiedene Strategien zur Verfügung:

  • Saisonale Preise: unterschiedliche Preise je nach Saison oder Nachfrage. In der Hochsaison könnten die Preise höher sein als in der Nebensaison.
  • Wochenend- und Feiertagszuschläge: Für Wochenenden oder Feiertage wird ein Aufschlag auf den regulären Preis erhoben.
  • Langzeitaufenthalte: Rabatte für Gäste, die für einen längeren Zeitraum auf dem Campingplatz bleiben.
  • Paketangebote: attraktive Pakete an, die zusätzliche Leistungen wie Freizeitaktivitäten oder Verpflegung beinhalten.
  • Frühbucherrabatte: Gäste, die frühzeitig buchen, erhalten einen ermäßigten Preis.
  • Last-Minute-Angebote: kurzfristige Buchungen erhalten spezielle Last-Minute-Rabatte.
  • Treueprogramm: Einführen eines Treueprogramms, bei dem wiederkehrende Gäste Vergünstigungen oder Upgrades erhalten.17.
17. Wie kann ich die Zufriedenheit meiner Campingplatzgäste sicherstellen?

Um die Zufriedenheit der Campingplatzgäste sicherzustellen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • saubere und gepflegte Umgebung, einschließlich sanitärer Einrichtungen, Stellplätze und Gemeinschaftsbereiche
  • freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterkommunikation und einen reibungslosen Check-in- und Check-out-Prozess
  • hohe Servicequalität, so dass alle angebotenen Annehmlichkeiten gut funktionieren und den Erwartungen der Gäste entsprechen
  • klare und umfassende Informationen über die Einrichtungen, Regeln und Aktivitäten auf dem Campingplatz
  • offen sein für Feedback und in regelmäßigem Kontakt mit den Gästen stehen, um ihre Bedürfnisse und Anliegen zu erfahren und darauf einzugehen.
  • unterhaltsame und abwechslungsreiche Aktivitäten oder Veranstaltungen organisieren, um den Aufenthalt der Gäste zu bereichern
  • für ausreichend Privatsphäre und Ruhe auf den Stellplätzen sorgen, um einen erholsamen Aufenthalt zu ermöglichen
  • schnell und professionell auf eventuelle Beschwerden oder Probleme reagieren und angemessene Lösungen finden
  • Umweltaspekte und Nachhaltigkeit beachten, um das Naturerlebnis für die Gäste zu bewahren.
18. Wie kann ich Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit auf meinem Campingplatz fördern?

Um Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit auf Ihrem Campingplatz zu fördern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Abfallmanagement: Implementieren Sie ein effektives Abfalltrennungssystem und sorgen Sie für Recyclingmöglichkeiten auf dem Campingplatz.

Wassereffizienz: Installieren Sie wassersparende Armaturen und informieren Sie die Gäste über den sparsamen Umgang mit Wasser.

Energieeffizienz: Verwenden Sie energieeffiziente Beleuchtung und Geräte, setzen Sie wo möglich auf erneuerbare Energien und ermutigen Sie die Gäste zum Stromsparen.

Naturschutz: Schützen Sie die natürliche Umgebung des Campingplatzes, z. B. durch den Erhalt von Grünflächen, Pflanzung einheimischer Pflanzen und den Schutz von Lebensräumen für Tiere.

Umweltbildung: Informieren und sensibilisieren Sie Ihre Gäste über Nachhaltigkeitsthemen, z. B. durch Informationsmaterialien.

Fahrrad- und Fußgängerverkehr: Fördern Sie den Fahrrad- und Fußgängerverkehr auf dem Campingplatz, indem Sie gut zugängliche Wege und Fahrradabstellplätze anbieten.

Lokale Produkte: Unterstützen Sie lokale Produzenten und Anbieter, indem Sie regionale Produkte in Ihrem Kiosk oder Restaurant anbieten.

Umweltzertifizierungen: Erwägen Sie die Zertifizierung Ihres Campingplatzes durch anerkannte Umweltlabels, um Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu belegen.

19. Welche Arten von Camping gibt es?

Es werden folgende Camping-Arten unterschieden:

  1. Zeltcamping: Das Zeltcamping ist die traditionellste Form des Campings, bei der Camper ihre eigenen Zelte auf Campingplätzen mit geeignetem Untergrund errichten. Es bietet ein authentisches Naturerlebnis und ist oft die kostengünstigste Option.
  2. Wohnmobilcamping: Beim Wohnmobilcamping nutzen Camper Wohnmobile oder Wohnwagen als mobile Unterkünfte. Diese Fahrzeuge bieten Schlafplätze, Küchen- und Sanitäranlagen und ermöglichen ein komfortableres Campingerlebnis mit mehr Annehmlichkeiten.
  3. Glamping: Glamping kombiniert Glamour und Camping und bietet eine luxuriösere Art des Campings. Hierbei übernachtet man in stilvoll eingerichteten Zelten, Hütten oder Wohnwagen mit komfortablen Betten, Stromversorgung, Heizung und möglicherweise sogar privaten Badezimmern. Glamping-Unterkünfte sind oft gut ausgestattet und bieten ein gehobenes Naturerlebnis.
  4. Backpacking/Wildnis-Camping: Beim Backpacking oder Wildnis-Camping geht es darum, leichtes Gepäck mit sich zu tragen und in entlegeneren oder weniger erschlossenen Gebieten zu campen. Camper tragen ihre Ausrüstung in Rucksäcken und suchen sich in der Natur geeignete Plätze zum Übernachten, wie zum Beispiel abgelegene Zeltplätze oder Backpacker-Campingplätze.
  5. Dauercamping/Saisonal-Camping: Dauercamping bezieht sich auf das Campen über längere Zeit, normalerweise während der gesamten Saison oder für mehrere Monate. Camper mieten oder kaufen einen Stellplatz auf einem Campingplatz oder in einem Ferienpark und können ihr Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen dort dauerhaft stehen lassen.
  6. Öko-Camping: Öko-Camping, auch als nachhaltiges Camping bekannt, betont umweltfreundliche Praktiken und Minimalismus. Es konzentriert sich auf einen geringen ökologischen Fußabdruck, die Nutzung erneuerbarer Ressourcen, Recycling, Kompostierung und den Schutz der natürlichen Umgebung.

Neben traditionellem Camping liegen insbesondere Camping-Bauernhöfe, Weingüter und Landgasthöfe im Trend. Auch Microcamping auf privaten Grundstücken hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen.

20. Was sind die neuesten Trends in der Campingbranche?
  • Nachhaltigkeit: Umweltfreundliches Camping wird immer wichtiger. Campingplätze setzen vermehrt auf erneuerbare Energien, Recyclingprogramme, nachhaltige Baumaterialien und umweltbewusste Praktiken.
  • Glamping: Glamping, eine Kombination aus Glamour und Camping, erfreut sich großer Beliebtheit. Luxuriöse Zelte, Baumhäuser oder Wohnwagen bieten den Komfort von Hotels, während die Nähe zur Natur erhalten bleibt.
  • Digitale Innovationen: Campingplätze nutzen vermehrt Technologie, um den Gästen ein besseres Erlebnis zu bieten. Das reicht von Online-Buchungssystemen und digitalen Check-ins bis hin zu WLAN-Zugang und Apps mit Informationen zu Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
  • Naturerlebnisse und Aktivitäten: Immer mehr Camper suchen nach Outdoor-Aktivitäten und Naturerlebnissen. Campingplätze bieten geführte Wanderungen, Kanufahren, Fahrradtouren und andere Outdoor-Aktivitäten an, um den Gästen ein ganzheitliches Naturerlebnis zu ermöglichen.
  • Vanlife und Roadtrips: Das Leben in Wohnmobilen oder das Reisen mit dem eigenen Fahrzeug erfreut sich wachsender Beliebtheit. Campingplätze passen sich diesem Trend an und bieten Stellplätze mit entsprechenden Annehmlichkeiten.
  • Wellness und Entspannung: Campingplätze setzen verstärkt auf Wellness-Angebote wie Yoga-Kurse, Massagen, Saunen oder Whirlpools, um den Gästen eine erholsame und entspannte Atmosphäre zu bieten.
  • Gemeinschaft und soziales Miteinander: Campingplätze fördern vermehrt das Gemeinschaftsgefühl und bieten gemeinsame Lagerfeuer, Grillplätze oder Aktivitäten wie Filmabende, die den sozialen Zusammenhalt stärken.
21. Welche Kennzahlen sollte ein Campingplatz erheben?

Hier sind einige wichtige Kennzahlen, die ein Campingplatz erfassen sollte, um den Erfolg des Betriebs zu messen, Entscheidungen zu treffen und Verbesserungen vorzunehmen:

  1. Belegungsrate: Die Belegungsrate zeigt den Prozentsatz der verfügbaren Stellplätze, der von Gästen tatsächlich belegt ist. Dies hilft dabei, die Auslastung des Campingplatzes zu überwachen und die Kapazitätsplanung zu optimieren.
  2. Durchschnittlicher Aufenthaltsdauer: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer gibt Auskunft darüber, wie lange die Gäste im Durchschnitt auf dem Campingplatz bleiben.
  3. Durchschnittlicher Umsatz pro Gast: Diese Kennzahl zeigt den durchschnittlichen Umsatz, den ein Gast während seines Aufenthalts auf dem Campingplatz generiert.
  4. Wiederholungsgäste: Die Anzahl der Wiederholungsgäste gibt Auskunft darüber, wie viele Gäste zurückkehren, um erneut auf dem Campingplatz zu übernachten. Dies ist ein Indikator für die Kundenzufriedenheit und die Qualität des Campingplatzes.
  5. Auslastung der Einrichtungen: Es kann sinnvoll sein, die Nutzung der verschiedenen Einrichtungen des Campingplatzes zu erfassen, z. B. Schwimmbad, Spielplatz, Sportplätze usw. Dies ermöglicht es, die Attraktivität und Effizienz der vorhandenen Einrichtungen zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
  6. Bewertungen und Gästezufriedenheit: Es ist wichtig, die Bewertungen und das Feedback der Gäste zu erfassen. Dies kann auf Online-Plattformen, durch Gästebefragungen oder direkte Rückmeldungen erfasst werden. Dieses Feedback hilft dabei, Schwachstellen zu beheben und die Gästezufriedenheit zu verbessern.
  7. Finanzielle Kennzahlen: Neben den betrieblichen Kennzahlen sollte ein Campingplatz auch finanzielle Kennzahlen erfassen, wie z. B. Umsatz, Kosten, Gewinnmargen, Ausgaben für Marketing und Instandhaltung. Diese Kennzahlen geben Einblick in die finanzielle Performance.
 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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