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Auffallen kann sich lohnen
Viele Bewerber kennen das: Man sucht und sucht nach der passenden Stellenausschreibung und wird nicht fündig. Vielleicht stößt man auf ein Unternehmen, das grundsätzlich interessant klingt, aber eben keine Stelle in dem anvisierten Bereich offen hat. In dem Fall kann eine Initiativbewerbung durchaus eine Option sein. Wie die Erfolgschancen dabei aussehen und wie sich das Vorgehen von einer Bewerbung auf eine Ausschreibung hin unterscheidet, erfahren Sie hier.
Der Pluspunkt bei einer initiativen Bewerbung: weniger Mitbewerber
Eine Initiativbewerbung ist im Vergleich zu einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle eher ungewöhnlich, sie kann auch mal im Sande verlaufen, bietet aber einen entscheidenden Vorteil bezüglich der Konkurrenzsituation: Bei ausgeschriebenen Stellen hat jeder Bewerber in der Regel viele Mitbewerber. Gerade bei attraktiven Jobs in populären Berufsfeldern fallen auch gute Kandidaten schnell mal unter den Tisch. Ein Beispiel wäre die Marketingbranche, wo sich frische Absolventen und Berufserfahrene mit allen möglichen Hintergründen bewerben – etwa BWLer, Kommunikations- und Geisteswissenschaftler. Ebenso ziehen solche Jobs gerne Quereinsteiger an. Wer eine initiative Bewerbung losschickt, kann mit etwas Glück beim Timing auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch hoffen.
Welche Infos benötigen Sie für Ihre Initiativbewerbung?
Die Initiativbewerbung kann von Erfolg gekrönt sein, wenn sie im richtigen Moment mit dem richtigen Ansinnen vorgetragen wird. Um die Aussichten auf einen Erfolg bei der Jobsuche zu erhöhen, sollten Sie verschiedene Informationen einholen, bevor Sie sich bewerben. Auch wenn man häufig von Blindbewerbung spricht, ist es besser, sehenden Auges an die Sache heranzugehen.
Zu diesem Zweck sollte natürlich erst bekannt sein, welche Waren oder Dienstleistungen das Unternehmen anbietet, bei dem man sein Glück versucht. Wo wird verkauft? Wer ist die Zielgruppe? Was ist die Unternehmensphilosophie? Wenn klar ist, was die jeweilige Firma macht und benötigt, kann vielleicht ein Bedarf an neuen Arbeitskräften ermittelt werden. Gibt es bereits andere Jobs, die gerade ausgeschrieben sind? Die Antwort darauf kann darüber Aufschluss geben, in welchen Segmenten gerade der größte Bedarf an neuen Mitarbeitern besteht.
Informieren Sie sich über alle Quellen, die Ihnen zur Verfügung stehen – nicht nur über die Firmenhomepage. Vielleicht gibt es eine Messe, bei der das Unternehmen einen Stand hat, an dem Sie mit Führungskräften ins Gespräch kommen können. Versuchen Sie, herauszufinden, wer genau Ihr konkreter Ansprechpartner ist (zum Beispiel der Abteilungsleiter der Abteilung, in der Sie arbeiten möchten). Es ist immer besser, diese Person gezielt anzusprechen als zu hoffen, dass Ihre Bewerbungsmappe schon richtig weitergeleitet wird. Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Dinge zu beachten:
Was bei der Initiativbewerbung essenziell ist
Vollständigkeit ist ein Muss
Eine Initiativbewerbung ist keine abgespeckte Variante einer Bewerbung. Auch wer sich initiativ bewerben will, sollte ein komplettes Bewerbungspaket verschicken mit Anschreiben, Lebenslauf und auch Zeugnissen. Wenn es noch weitere Auszeichnungen oder Bescheinigungen gibt, die Sie als perfekten Kandidaten für eine Position qualifizieren, sollten Sie auch diese mitschicken.
Originalität kann sich bei der Initiativbewerbung auszahlen
Wer sich ohne Ausschreibung des Wunscharbeitgebers bewerben will, sollte den „Überraschungsmoment“ nutzen und sich so präsentieren, dass er oder sie auffällt und im Gedächtnis haften bleibt. Vielleicht gelingt es Ihnen auf diese Weise, schon mal einen Fuß in die Tür des Unternehmens zu bekommen, auch wenn es dort ganz aktuell noch keinen Bedarf für Sie gibt. Das Anschreiben sollte also auf jeden Fall Interesse wecken und auf Sie neugierig machen. Wenn Sie sich visuell gut vermarkten können, könnten Sie zum Beispiel ein Bewerbungsvideo einreichen. Wer sich auf diesen ungewöhnlichen Weg der Jobsuche begibt, darf im Rahmen dessen, was in der Branche üblich ist, durchaus etwas kreativ sein.
Machen Sie Motivation und Mehrwert klar
Für jede Bewerberin und jeden Bewerber ist es wichtig, dem potentiellen Arbeitgeber deutlich zu machen, warum man gerade diesen Job möchte. Dies gilt umso mehr für den Fall, dass man sich initiativ bewerben möchte. Wenn die Firma schon keine Stellenausschreibung vorgenommen hat, sollte man seine Motivation, sich dennoch zu bewerben, überzeugend darlegen können. Im Idealfall hat der Entscheider den Eindruck, dass Sie die ganze Zeit auf einen Job in genau dieser Firma hingearbeitet haben.
Der Mehrwert geht dabei mit der Motivation einher und beschreibt gewissermaßen die Motivation Ihres Gegenübers: Warum sollte der Personaler oder die Personalerin genau Sie einstellen? Da der Entscheider sich ja aktuell gar nicht mit dem Gedanken beschäftigt, jemanden einzustellen, ist es wichtig, dass er einen klaren Eindruck davon bekommt, was der Mehrwert des dargelegten Engagements sein könnte. Bei welchem konkreten Problem könnten Sie auf welche Weise helfen? Könnten Sie zum Beispiel den Absatz steigern oder neue Kundenstämme erschließen? Seinen Nutzen für das Unternehmen herauszustellen, ist generell das A und O bei einer Bewerbung und gilt umso mehr bei einer Initiativbewerbung.
Wichtig: Seien Sie bescheiden und sorgsam
Natürlich sollen Sie bei der Initiativbewerbung selbstbewusst auftreten und in Ihrem Lebenslauf Kompetenz vermitteln. Und natürlich sollen Sie überzeugend darlegen können, dass das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, einen Nutzen aus Ihrer Einstellung ziehen würde. Dennoch sollten Sie gleichzeitig bescheiden bleiben und nicht den Eindruck vermitteln, Sie wüssten alles besser. Tragen Sie nicht zu dick auf. Niemand erwartet von Ihnen, interne Abläufe von außen perfekt beurteilen zu können. Wenn Sie dennoch so tun, wirkt das nicht kompetent, sondern anmaßend.
Der erste Eindruck entscheidet auch im Falle einer initiativen Bewerbung. Die Bewerbungsmappe sollte einen professionellen Eindruck erwecken und natürlich frei von Rechtschreibfehlern sein. Ebenso sollte sie in puncto Layout und Farbgestaltung zu Job und Unternehmen passen. Hier gilt das gleiche Prinzip wie bei der herkömmlichen Bewerbung auf eine Stellenanzeige hin.
Bildquelle Beitragsbild: © Michael – stock.adobe.com
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