Rentabilitätsvorschau erstellen

von | Nov 17, 2021 | Unternehmensgründung | 0 Kommentare

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Lesezeit: 5 Minuten

Erfolgschancen eines Unternehmens ermitteln

Es ist ein großer Schritt, ein Unternehmen zu gründen. Viele Gründer verwirklichen sich mit diesem Schritt einen Lebenstraum. Bei aller Begeisterung und Euphorie über die eigene Geschäftsidee darf aber die nüchterne Kalkulation nicht zu kurz kommen. Werde ich mit meinem Unternehmen unter dem Strich genug Geld verdienen? Die Rentabilitätsvorschau hilft Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage.

Welchen Zweck verfolgt die Rentabilitätsvorschau im Businessplan?

Die Rentabilitätsvorschau ist sehr wichtig für Selbstständige, die sich in der Phase der Existenzgründung befinden und unter Verwendung von relevanten Daten und Kennzahlen nachweisen wollen, dass ihr Businessplan und ihre Geschäftsidee tragfähig sind. Als Teil des Businessplans ist die Erstellung einer Rentabilitätsvorschau für Gründer in der Regel unverzichtbar. Dieser Businessplan kann dann Dritten gegenüber präsentiert werden, also etwa Investoren oder Banken, die somit eine gute Grundlage haben, um über Ihre Kreditvergabe entscheiden zu können. Banken und Investoren achten in erster Linie auf die Rendite einer Investition und können diese nun anhand der Rentabilitätsvorschau des neu zu gründenden Unternehmens bewerten. Aus dieser Vorschau sollte also klar hervorgehen, dass der Gründer oder die Gründerin aller Voraussicht nach einen Umsatz erzielen wird, der bei solider Finanzplanung dazu führt, dass er oder sie alle einmaligen und laufenden Kosten decken kann.

Tragfähigkeitsprüfung und Tragfähigkeitsbescheinigung

Zusätzlich sollte für den Gründer selbst natürlich auch genügend Geld übrigbleiben, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Den Rentabilitätsplan erstellt man deswegen nicht nur für Dritte, sondern auch für sich selbst. Er hilft dabei, eigene Ziele zu formulieren und von Zeit zu Zeit zu kontrollieren, ob diese erreicht wurden.

Frau mit geöffnetem Portemonnaie - Rentabilitätsvorschau

© micmacpics – stock.adobe.com

Grundlegendes bei der Erstellung des Rentabilitätsplans

Wollen Sie sich nun an die Arbeit machen und den Plan erstellen, sind zwei Schritte erforderlich.

  • Sie müssen eine Rentabilitätsvorschau erstellen. Auf der Grundlage Ihrer Finanzplanung müssen Sie den Umsatz und die Kosten taxieren, die Sie für die folgenden drei Jahre erwarten. Diese Zahlen müssen natürlich realistisch sein – Fantasiezahlen helfen niemandem.
  • Sie müssen diese Vorschau der zu erwartenden Rentabilität im Anschluss an die Erstellung einer Bewertung unterziehen. Reicht dieses erwartete Geschäftsergebnis zur Deckung sowohl aller betrieblichen Ausgaben inklusive aller Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen als auch zur Bestreitung Ihrer privaten Lebenshaltung?

Businessplan-Paket Existenzgründung / Startup

Konkrete Berechnung einer Rentabilitätsvorschau

Rentabilität

Allgemein gesprochen ist Rentabilität das Verhältnis des erzielten Gewinns in Bezug auf das eingesetzte Kapital. Ein wesentlicher Bestandteil der Vorschau ist die Gegenüberstellung der zu erwartenden Erträge/Umsätze auf der einen Seite und der Aufwände/Kosten auf der anderen Seite, um den Gewinn zu ermitteln. Der zweite Bestandteil ist das investierte Kapital.

Symbolbild "Return on Investment", Rentabilitätsvorschau

© Murrstock – stock.adobe.com

Umsatzprognose

Die erwarteten Umsätze werden in einem Umsatzplan ermittelt. Dieser Plan sollte die zu erwartenden Umsätze so genau wie möglich aufführen und sich über den Zeitraum der nächsten drei Jahre erstrecken. Die präzise Taxierung der erwarteten Umsätze fällt natürlich besonders in neu gegründeten Unternehmen schwer. Während Unternehmen, die seit Jahren am Markt etabliert sind, auf die Erfahrungswerte zurückgreifen können, müssen sich Gründer bei der Erstellung der Vorschau auf Prognosen verlassen. Um keine völlig falschen Erwartungen zu schüren, sollten Sie deshalb offizielle Zahlen der jeweiligen Branche heranziehen und sich an diesen Branchenwerten orientieren.

Jemand kauft online ein

© Andrey Popov – stock.adobe.com

Kosten

Um den sogenannten Rohgewinn der nächsten drei Jahre ermitteln zu können, muss vom erwarteten Umsatz noch der fällige Betrag für den Einsatz von Material und Waren bei der Herstellung abgezogen werden, den sogenannten variablen Kosten. Diesem Rohgewinn müssen Gründer und Selbstständige nun außerdem diejenigen Kosten gegenüberstellen, die im Betriebsmittelplan zusätzlich zu den variablen Kosten aufgeführt werden. Dies sind die Fixkosten, also alle laufenden Kosten wie etwa für die Miete von Büros und Produktionsstätten, für die Entlohnung des Personals oder für Gebühren und Versicherungen, die unabhängig von der produzierten Menge anfallen.

Betriebsergebnis / Jahresüberschuss

Zieht man diese laufenden Kosten nun vom zuvor ermittelten Rohgewinn ab, erhält man den Reingewinn. Von diesem gehen dann noch die Steuern und die Zinsen ab, bevor der Jahresüberschuss feststeht. Dieser Wert sollte natürlich deutlich in den schwarzen Zahlen liegen, da der Selbstständige davon ja auch noch seinen privaten Lebensunterhalt bestreiten muss.

Grafik mit Gewinnen und Kosten am Zeitstrahl - Rentabilitätsvorschau

© takasu – stock.adobe.com

Warum ist es so wichtig, eine Rentabilitätsvorschau zu erstellen?

Viele Selbstständige, die das Wagnis der Gründung eines eigenen Unternehmens eingehen, können die damit verbundenen Kosten in der Phase der Gründung oftmals nicht selbst tragen. Sie sind deshalb von externen Geldgebern wie Banken oder Investoren abhängig. Diese Geldgeber wollen ihr Kapital natürlich nur dann zur Verfügung stellen, wenn sie den Eindruck haben, dass sie damit Rendite erzielen, sprich Zinsen auf das investierte Kapital erhalten und am Ende die investierte Summe auch in voller Höhe zurückbekommen. Gründer auf der Suche nach Kapital müssen von daher einen seriös ausgearbeiteten Businessplan mit solider Finanzplanung präsentieren können, um die Geldgeber von der Investition oder der Kreditgewährung zu überzeugen. Der Kern der Finanzplanung im Businessplan ist dabei die Rentabilitätsvorschau. Diese sollte gut (und im Zweifel eher konservativ) durchgerechnet sein und selbstverständlich fehlerfrei sein.

Handschlag zweier Business-Leute

© bnenin – stock.adobe.com

Was ist noch zu berücksichtigen, wenn man eine Rentabilitätsvorschau erstellen will?

  • Wenn es im Unternehmen unterschiedliche Geschäftszweige gibt, muss der Umsatz jeweils separat angegeben werden.
  • Die Kosten für den Lohn und das Gehalt Ihres Personals müssen einschließlich aller Lohnnebenkosten ausgewiesen werden.
  • Sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben werden ohne Umsatzsteuer aufgeführt.
  • Natürlich finden nur gewerbliche Einnahmen und Ausgaben Eingang in die Rentabilitätsvorschau. Weitere Einnahmen oder Ausgaben privater Natur haben hier nichts zu suchen.

Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Es gibt sowohl für den Businessplan allgemein als auch für die Rentabilitätsplanung eine Vorlage. So können Sie zum Beispiel, wenn Sie einen Businessplan für den Handel benötigen, direkt auf Vorlagen-Pakete zu Modegeschäften, Baumärkten oder Getränkehandel zugreifen. Sie finden alle Vorlagen, die Sie benötigen, direkt hier im Vorlagencenter. Sie helfen Ihnen dabei, keine wichtigen Kennzahlen zu vergessen und sparen Ihnen viel Zeit und Aufwand.

Businessplan-Paket Einzelhandel / Ladengeschäft


Bildquelle Beitragsbild: © Ngampol – stock.adobe.com

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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