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Ein gutes Trainee-Programm bietet Vorteile sowohl für die Trainees selbst als auch für das ausbildende Unternehmen. Viele Firmen haben die Vorteile für sich klar erkannt und verankern ein Traineeship seit Jahren erfolgreich in ihr Konzept zur Personalgewinnung. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein guter Weg, um die Führungskräfte von morgen selbst auszubilden und frühzeitig an das Unternehmen zu binden.
Was ist ein Trainee-Programm?
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei einer Trainee-Ausbildung um ein Programm für den Berufseinstieg, das Uniabsolventen nach ihrem Abschluss dazu verhilft, ihren Einstieg in die Berufswelt zu finden und Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Hier erwerben diese Nachwuchskräfte Fähigkeiten für den Beginn einer hoffentlich vielversprechenden Karriere. Aus Sicht der Arbeitgeber handelt es sich um einen wichtigen Baustein im Bereich der Human Resources, speziell in der Personalgewinnung, da hier die Führungskräfte von morgen ausgebildet werden. In der Regel können die Jungkräfte darauf vertrauen, gründlich und mit intensiver Betreuung in die wesentlichen Aufgabenfelder des Unternehmens eingearbeitet zu werden.
Wie sind solche Programme aufgebaut?
Rechtlich gibt es keine klaren Vorgaben, wie Trainees ausgebildet werden müssen. Das bietet den Unternehmen die Möglichkeit, das Programm nach eigenem Gutdünken zu strukturieren, weswegen auch beispielsweise die Dauer der Ausbildung unterschiedlich ist. Durchschnittlich lernen die Absolventen vier oder mehr Unternehmensbereiche für einen Zeitraum von jeweils etwa vier Monaten kennen, sodass man von einer Gesamtdauer von ungefähr eineinhalb Jahren ausgehen kann. Inhaltlich soll das Programm natürlich darauf abzielen, dass die Nachwuchskräfte spannende Projekte in eigener Verantwortung durchführen. Sie sollen dabei nach und nach mit Führungsfunktionen vertraut gemacht und in den Bereich des Managements eingebunden werden.
Einerseits sollen die Trainees so die ganze inhaltliche Bandbreite der Aufgabenbereiche kennenlernen, auf der anderen Seite soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, mit verschiedenen Abteilungsleitern und Führungskräften zu arbeiten und sich ein internes Netzwerk aufzubauen. Die Unternehmen zeigen die Wichtigkeit der Nachwuchskräfte auch durch eine angemessene Entlohnung und dadurch, dass sie den Berufseinsteigern einen Mentor an die Hand geben, der sie in allen Phasen des Traineeprogramms begleitet und Feedback sowie Unterstützung gibt.
Welche Vorteile ergeben sich für den Arbeitgeber?
In Zeiten des Fachkräftemangels und der zunehmenden Probleme bei der Personalgewinnung liegen die Vorteile von Trainee-Programmen auf der Hand. Die Unternehmen bekommen auf diese Weise gut ausgebildete Nachwuchskräfte, die in der Regel jung, ambitioniert und flexibel sind. Während der Traineezeit, in der die Trainees dann alle entscheidenden Bereiche des Unternehmens kennenlernen, können sie zeigen, welche Aufgaben ihnen am meisten liegen und wo sie ihre Stärken am besten einbringen können. Davon profitieren Firmen nicht nur unmittelbar, sondern auch langfristig. Wenn Trainees sich im jeweiligen Unternehmen gut aufgehoben fühlen und eigenverantwortlich spannende Projekte betreuen dürfen, entwickeln sie eine hohe Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber. Fast zwei Drittel aller Programmteilnehmer verbleiben für einen Zeitraum von fünf Jahren oder länger in dem Unternehmen.
Um diese zukünftigen Führungskräfte noch länger an sich zu binden, können Unternehmen gezielt auf die Karriereplanung der Trainees eingehen und ihnen vorteilhafte mittel- oder auch langfristige Perspektiven aufzeigen. Auf diese Weise bilden die Trainee-Programme ein wichtiges Fundament im Bereich der Human Resources. Dieser Weg ist für die Unternehmen nachhaltiger und kostengünstiger, als Führungskräfte aus anderen Unternehmen mit Hilfe von Headhuntern und fürstlichen Einstiegsgehältern ködern zu müssen.
Welche Vorteile bietet das Trainee-Programm für Arbeitnehmer?
Auch Absolventen profitieren natürlich sehr vom Traineeprogramm, da es ihnen einen idealen Start ins Berufsleben bietet. Sie schnuppern nicht nur irgendwie in die Arbeitswelt hinein, sondern lernen die gesamte Bandbreite der Aufgabenbereiche einer Firma kennen und werden systematisch an Führungsaufgaben herangeführt. In manchen Fällen besteht sogar die Möglichkeit, eine Programmphase im Ausland zu verbringen und dort weitere Erfahrungen zu sammeln. Die Arbeit selbst ist in der Regel sehr spannend und abwechslungsreich und bietet dem Berufseinsteiger die Gelegenheit, Projekte eigenverantwortlich durchzuführen. Da die Arbeitgeber ein Interesse daran haben, die Nachwuchskräfte auf Dauer im Hause zu behalten, zahlen sie ein ordentliches Gehalt und bieten den Trainees vielversprechende Perspektiven. Auch der Mentor ist für die neuen Arbeitnehmer eine Form der Unterstützung, die sie in einem anderen beruflichen Umfeld so in der Regel nicht bekommen.
Was sollte der Arbeitgeber im Traineevertrag festhalten?
Die Arbeitsverträge für Trainees können befristet oder unbefristet sein. Wenn der Vertrag befristet sein soll, unterliegt er dem rechtlichen Rahmen zur Gestaltung von Teilzeitarbeit und Befristung (TzBfG). Das bedeutet beispielsweise, dass das Trainee-Programm eine Höchstdauer von 24 Monaten nicht überschreiten darf.
Alle weiteren Vereinbarungen bezüglich der Kündigungsoptionen, der Arbeitszeiten, der Probezeit und des Urlaubsanspruchs sollten bei befristeten Verträgen schriftlich im Arbeitsvertrag aufgeführt werden. Wenn dieser zum Beispiel keine Regelung über Kündigungsfristen aufweist, kann dem Arbeitnehmer gemäß Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) nicht ordentlich, sprich mit einer üblichen Frist, gekündigt werden. In diesem Fall müsste der Arbeitgeber den Arbeitnehmer bis zum Ende der Vertragslaufzeit weiter bezahlen. Deshalb sollte neben einer Kündigungsfrist auch eine Probezeit im Vertrag verankert sein, während derer beide Vertragsparteien das Beschäftigungsverhältnis ohne Komplikationen auflösen können.
Der Urlaubsanspruch besteht für Trainees im gleichen Maße wie für andere Arbeitnehmer auch. Dieser beträgt laut Bundesurlaubsgesetz (BurlG) für Trainees mit einer Fünftagewoche in Vollbeschäftigung mindestens 20 Tage pro Jahr, wobei tarifvertraglich oft höhere Urlaubsansprüche vereinbart sind. Sehr wichtig ist es, die Trainees Klauseln zur Haftung bei Schäden, zum Thema Datenschutz und zur Verschwiegenheit unterschreiben zu lassen. Das gilt für befristete wie unbefristete Verträge gleichermaßen. Nach Ablauf des Programms haben die Trainees Anspruch auf ein Traineezeugnis, das der Nachwuchskraft eine Beurteilung der Leistung ausstellt.
Bildquelle Beitragsbild: © Gorodenkoff – stock.adobe.com
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