Inhaltsverzeichnis
- « Vorüberlegungen und Erstellung des Businessplans »
- Was Sie mitbringen sollten, wenn Sie sich als Unternehmensberater selbstständig machen
- Was sollte im Businessplan stehen?
- Wie bekommt man Kunden und Aufträge?
- Freiberuflich oder gewerblich arbeiten?
- Weitere Tipps, um sich als Unternehmensberater selbstständig zu machen
« Vorüberlegungen und Erstellung des Businessplans »
Die Beratung von Unternehmen in wirtschaftlicher, juristischer oder personeller Hinsicht ist seit Jahren ein Wachstumsmarkt, der milliardenschwere Umsätze generiert und für viele Gründer ein äußerst lukrativer Erwerbsberuf ist. Der Weg in die eigene Selbstständigkeit ist dabei nicht schwer zu gehen – die Kunst liegt darin, sich am Markt zu etablieren und sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Herausforderungen meistern können und sich erfolgreich als Unternehmensberater selbstständig machen.
Was Sie mitbringen sollten, wenn Sie sich als Unternehmensberater selbstständig machen
Die gute Nachricht vorweg: Formale Hürden gibt es so gut wie keine. Da die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ gesetzlich nicht geschützt ist, darf sich jede Person so nennen, ohne dafür Qualifikationen, beispielsweise in Form von Hochschulzeugnissen, Zertifikaten oder anderen Beglaubigungen, vorweisen zu müssen. Der Nachteil ist dann, dass Sie die Kunden dementsprechend ohne eine extern erworbene Qualifikation von Ihren Fähigkeiten überzeugen müssen, wenn Sie sich als Unternehmensberater selbstständig machen wollen. Aber diese Fähigkeiten können auf vielfältige Art und Weise erworben sein. Natürlich durch einen Hochschulabschluss, aber auch durch den Besuch von Business Schools, durch ein Fernstudium oder durch praktische Erfahrung in einem Beruf oder in mehreren Berufen. Letzteres ist sogar wichtiger als das Vorzeigen irgendwelcher Diplome: Kunden wollen normalerweise einen Berater, der in der Praxis weiß, was er zu tun hat.
Aber auch wenn der Dienstleister weder Jura noch BWL studiert hat, sollte er sattelfest sein, wenn es um Unternehmensrecht, Steuern und Betriebswirtschaft geht. Darüber hinaus sollten Sie natürlich die Existenzgründung und Beratung mit Leidenschaft angehen und Kunden von sich überzeugen können, wenn Sie sich selbstständig machen und in diesem hart umkämpften Gebiet freiberuflich behaupten wollen. Sie müssen also belastbar sein, viel Engagement zeigen und dieses auch ausstrahlen. In der Unternehmensberatung sind fachliche Kompetenzen die notwendige Voraussetzung – Erfolg stellt sich aber erst dann ein, wenn man diese auch professionell vermitteln kann und dem Kunden einen klaren Mehrwert bietet.
Was sollte im Businessplan stehen?
Wenn Sie sich als Unternehmensberater selbstständig machen möchten, kommen Sie um einen Businessplan nicht herum. In diesem sollte kalkuliert werden, welche Einnahmen und Ausgaben zu erwarten sind. Die Ausgaben sind dabei recht überschaubar, sofern Sie keine Angestellten haben. Man braucht auf jeden Fall ein Büro mit ausreichender Kommunikationstechnik, was auch den größten Kostenpunkt bilden wird. In der Phase der Existenzgründung ist vielleicht noch nicht das Geld vorhanden, beeindruckende Räumlichkeiten anzumieten. Deshalb bietet es sich an, erst einmal Teil einer Bürogemeinschaft zu werden.
Ansonsten sollte der Businessplan für Ihre Beratungsdienstleistung darüber Auskunft geben, welches Portfolio die Unternehmensberatung anbietet und welche Zielgruppe anvisiert wird. Vor der Existenzgründung sollte der Markt also gründlich analysiert werden. Es gibt in Deutschland über 100.000 Unternehmensberater, weshalb man durch strategisch schlechte Wahl des Standortes und der Zielgruppe leicht im Konkurrenzkampf untergehen kann. Wichtig ist es also, mit einer Kernkompetenz punkten zu können, die stark nachgefragt ist und gut zu der Zielgruppe passt, die man bedienen will.
Wie bekommt man Kunden und Aufträge?
Sofern man nicht mit einem bereits vorhandenen Kundenportfolio startet, sind Marketing und Kundenakquise besonders wichtig, wenn man sich als Unternehmensberater selbstständig machen will. Die entsprechenden Werbemaßnahmen müssen zielgerichtet sein, dabei aber gleichzeitig eine große Reichweite haben. Es reicht nicht aus, sich in die Gelben Seiten eintragen zu lassen und auf Anrufe von potenziellen Kunden zu warten. Da die meisten Kunden mittlerweile online nach einer guten Unternehmensberatung suchen und sich dieser Trend aller Voraussicht nach eher noch verstärken wird, ist ein professioneller Internetauftritt unverzichtbar. Mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung und Kampagnen über Google Ads können Sie sicherstellen, dass Sie im Internet auch gefunden werden. Hier sollte man gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus gibt es diverse Karriereportale, bei denen sich Gründer und Selbstständige vorstellen können. Je nach personellen und finanziellen Möglichkeiten kann auch ein Vertriebssystem aufgebaut werden. Firmen, die zur anvisierten Zielgruppe gehören, können direkt oder am Telefon per sogenannter Kaltakquise angesprochen werden. Das kann durch eigenes Personal geschehen oder outgesourct werden. B2B-Callcenter übernehmen die Akquise und vereinbaren für Sie Termine bei potenziellen Neukunden. So können sich Gelegenheiten ergeben, einen Kunden in dessen Räumlichkeiten aufzusuchen und dort eine Präsentation durchzuführen oder einen Workshop abzuhalten. Wenn dann ein Kunde gewonnen ist, ist es wichtig, diesen langfristig zu binden, denn Stammkunden sind stets der Kern eines erfolgreichen Unternehmens.
Freiberuflich oder gewerblich arbeiten?
Wer freiberuflich im Bereich Unternehmensberatung arbeitet, muss kein Gewerbe anmelden, was natürlich zur Folge hat, dass regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldungen entfallen und keine Gewerbesteuer gezahlt werden muss. Das akzeptieren die Finanzämter aber in der Regel nur dann, wenn wirklich die gesamte fachliche Leistung von dem Freiberufler alleine erbracht wird. Dazu fordern sie hierzu entsprechende Nachweise an. Eine Unternehmensberatung unter dem Dach eines Unternehmens kann demnach keine freiberufliche Tätigkeit geltend machen. Dementsprechend werden die meisten Unternehmensberater in Deutschland als Gewerbetreibende betrachtet. Im Zweifel sollte man das zuständige Finanzamt befragen, das dann in dieser Sache eine Einstufung vornimmt.
Weitere Tipps, um sich als Unternehmensberater selbstständig zu machen
Versuchen Sie sich ständig weiterzubilden, um der Konkurrenz stets eine Nasenlänge voraus zu sein. Entwickeln Sie Alleinstellungsmerkmale, die Ihre Kunden dazu bringen, Sie zu beauftragen und Ihnen treu zu bleiben. Versetzen Sie sich stets in die Situation Ihrer Kunden, aber bewahren Sie sich auch einen kühlen Blick von außen. Interne Prozesse in einem Unternehmen führen oftmals zu einer Art von Betriebsblindheit. Da können Sie ansetzen und produktive Veränderungsprozesse anstoßen.
Sorgen Sie auch für sich persönlich, indem Sie mögliche Risiken von vornherein abfedern. Schließen Sie, gerade wenn Sie alleine auf eigenen Beinen stehen, eine Berufsunabhängigkeitsversicherung ab, damit Sie nicht vor dem Nichts stehen, wenn Ihnen etwas zustößt. Genauso wichtig ist eine Berufshaftpflichtversicherung, wenn Sie sich als Unternehmensberater selbstständig machen, da ein Beratungsfehler Ihre Kunden und damit auch Sie teuer zu stehen kommen kann.
Bildquelle Beitragsbild: © Bojan – stock.adobe.com
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