Inhaltsverzeichnis
- Wie ein gutes Arbeitsklima zum Unternehmenserfolg beiträgt
- Was ist das Betriebsklima? Welche Faktoren bestimmen es?
- Was führt zu schlechtem Betriebsklima?
- Was zeichnet gutes Betriebsklima aus?
- Für Unternehmer: 5 Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas
- Wie können Mitarbeiter helfen, das Betriebsklima zu verbessern?
- Welche besondere Bedeutung kommt dem Arbeitsklima in einem Start-up zu?
Wie ein gutes Arbeitsklima zum Unternehmenserfolg beiträgt
Gutes Arbeitsklima ist die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen. Sowohl die Arbeitszufriedenheit aller Mitarbeiter als auch die Bilanzen des Unternehmens profitieren am Ende des Tages davon. Grund genug für Unternehmer, sich eingehender mit diesem Thema zu befassen und nötigenfalls Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas einzuleiten.
Was ist das Betriebsklima? Welche Faktoren bestimmen es?
Unter Betriebsklima versteht man die subjektiv empfundene Beschaffenheit des menschlichen Miteinanders und der Zusammenarbeit aller Führungskräfte und Mitarbeiter in einem Unternehmen. Bestimmt wird es vor allem durch die verschiedenen Formen der Interaktion und Kommunikation. Evaluiert wird es meist mithilfe von anonymen Umfragen unter allen Mitarbeitenden.
Was führt zu schlechtem Betriebsklima?
Wenn wir an schlechtes Arbeitsklima denken, stellen wir uns vielleicht tiefreichende Konflikte bis hin zu offenem Mobbing vor. Das sind dann die äußerlich sichtbaren Auswüchse einer Unternehmenskultur, in der Dinge schon seit Jahren schieflaufen. Doch selbst wenn es noch nicht zu diesen offensichtlichen Anzeichen gekommen ist, kann schlechtes Betriebsklima die Arbeitsräume dominieren. Es erschwert großes Engagement und eine zielführende Produktivität aller Mitarbeiter. Der Belegschaft mit positiven Impulsen dann die richtigen Werte zu vermitteln, nimmt Jahre in Anspruch. Entscheidend ist hierbei die intern gelebte Kommunikation. Wenn Führungskräfte und Mitarbeiter oder Kollegen nicht miteinander, sondern lieber übereinander reden, wird die Atmosphäre als negativ empfunden. Fehler werden seltener aufgefangen, die Motivation leidet, Ausfälle durch Krankheit nehmen zu. Viele Angestellte verlassen das Unternehmen und ein ständiger personeller Wechsel und eine große Fluktuation stören die Effizienz der Abläufe. Unter einem schlechten Betriebsklima leidet das ganze Unternehmen.
Was zeichnet gutes Betriebsklima aus?
Umgekehrt zeichnet sich gute Arbeitsatmosphäre durch eine offene und gelungene Kommunikation aus. Das bedeutet, dass es zahlreiches Feedback gibt. Immer mal wieder ein Lob auszusprechen erhöht nachweislich die Motivation und die Arbeitszufriedenheit aller Mitarbeiter. Aber auch wenn etwas nicht so gut läuft und Fehler unterlaufen, werden diese offen, aber konstruktiv und ohne Schuldzuweisungen, angesprochen. Die Suche nach Lösungen steht im Vordergrund und nicht die Suche nach Schuldigen. Wird im Unternehmen eine positive Fehlerkultur gelebt und die Fehler als natürlicher Bestandteil von Arbeitsprozessen betrachtet aus denen man lernen kann, können diese Fehler thematisiert werden, ohne dass sich der entsprechende Angestellte ertappt fühlen muss. In solch einer Atmosphäre steigt das Engagement und die Leistung aller. Sie ist neben dem Betriebsklima auch der Mitarbeiterbindung und der Gesundheit zuträglich, da Mitarbeiter nicht permanent unter Stress gesetzt sind. Sie sorgt dadurch auch für weniger Fluktuation und Fehltage durch Krankheit. Unmittelbare Folgen sind dementsprechend mehr Produktivität und die förderliche Tatsache, dass Mitarbeiter hier gerne arbeiten, mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Das vereinfacht zuletzt das Recruiting neuer Angestellter deutlich, da sich gute Arbeitgeber herumsprechen und auf Bewertungsplattformen wie Kununu einen guten Namen haben.
Für Unternehmer: 5 Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas
Zeigen Sie ehrliches Interesse an den Menschen in Ihrem Unternehmen
Fragen Sie Ihre Kollegen immer mal wieder, woran diese arbeiten, welche Ziele sie sich gesetzt haben und was Sie vielleicht tun können, um sie bei der Erreichung dieser Ziele zu unterstützen. Fragen Sie auch ruhig einfach mal ohne besonderen Anlass, wie es läuft und welche Ideen die Mitarbeiter einbringen können. Das ist eine besonders motivierende Form der Wertschätzung und fällt oftmals auf fruchtbaren Boden in Sachen Betriebsklima.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran
Chefs, die Leitfäden für ein kollegiales Verhalten und eine gute interne Kommunikation erarbeiten lassen und sich dann selbst nicht daran halten, bieten natürlich eine große Angriffsfläche und verhindern eine ernsthafte Umsetzung dieser Leitfäden. Leben Sie deshalb authentisch vor, was Sie von anderen einfordern! Wenn die Kollegen spüren, dass diese Regeln ausnahmslos für alle gelten, fühlen sie sich nicht degradiert und halten sich auch gerne an das, was Sie vorleben.
Geben Sie eine klare Struktur und Ordnung vor
Bei aller Kreativität und Flexibilität ist es doch auch gut, wenn Arbeitsabläufe automatisiert sind und Kompetenzen und Arbeitsfelder klar verteilt und bekannt sind. Das erleichtert zielführendes Arbeiten im operativen Tagesgeschäft und minimiert das Risiko aufreibender Konflikte sowie das Gerangel um Zuständigkeiten. Schaffen Sie klare Prozesse für ein gutes Betriebsklima. Haben darüber hinaus die Dinge ihren festen Platz und weiß jeder, wo er was findet, werden weder Arbeitszeiten noch Nerven für Suchaktionen und sinnlose Diskussionen vergeudet.
Etablieren Sie gemeinsame Aktivitäten
In jeder Branche gibt es gemeinsame Ausflüge und Events wie Grillfeiern, die als Teambuildingmaßnahmen gedacht sind. Wenn diese das Arbeitsklima verbessern sollen, muss der Zeitpunkt dafür gut gewählt sein. Werden diese Events in einer Phase der Hektik und Betriebsamkeit von den Führungskräften zusätzlich aufgebürdet, kann damit das Gegenteil erreicht werden. Es müssen auch nicht immer große Events sein. Vielleicht stellen Sie einfach einen Kickertisch für die Mittagspause zur Verfügung oder etablieren ein gemeinsames Frühstück pro Monat zum Brainstorming von neuen Ideen.
Bei Bewerbungen ans Betriebsklima denken
Natürlich lassen sich Menschen nicht in den Kopf sehen, dennoch sollten kluge Personaler neben den fachlichen Kompetenzen auch einen Fokus auf die Social Skills eines Mitarbeiters legen. Wie ist der Gesamteindruck? Ist die Bewerbung professionell und ordentlich erstellt? Zeichnet sich der Mitarbeiter durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Hobbys mit hohem Gesellschaftsfaktor aus? Was wird in den Arbeitszeugnissen bisheriger Arbeitgeber über den potenziellen Kollegen zu diesem Thema geschrieben?
Wie können Mitarbeiter helfen, das Betriebsklima zu verbessern?
Vieles von dem, was für Führungskräfte gilt, gilt natürlich von der Geschäftsführung bis hin zum Praktikanten. Ein agiles Unternehmen besteht aus Menschen, die zusammenarbeiten und viel Zeit miteinander verbringen. Viele Konflikte lassen sich vermeiden, wenn man sich besser kennt und weiß, warum dieser Kollege oder jene Kollegin manche Dinge mag oder kann und andere weniger. Angestellte sollten jederzeit ermutigt werden, über den Tellerrand des eigenen Arbeitsplatzes zu schauen und Verantwortung für ein gutes und harmonisches Arbeitsklima zu übernehmen. Dazu sollte jeder Mitarbeiter im Rahmen seiner Möglichkeiten ermutigt aber auch nicht gedrängt werden. Eine schöne und persönliche Gestaltung des Arbeitsumfeldes ist in geringem Umfang in der Regel möglich und sollte auch explizit gestattet werden. Manche Dinge lassen sich schnell und informell verbessern, was in einem kommunikationsfreudigen Umfeld gut funktioniert. Für komplexere Änderungen in Prozessen stellen viele Unternehmen eine Plattform für Ideen und Verbesserungsvorschläge zur Verfügung, was auch anonym ablaufen kann.
Welche besondere Bedeutung kommt dem Arbeitsklima in einem Start-up zu?
In einem Start-up ist es besonders wichtig, sich immer zu fragen, wie sich das Betriebsklima verbessern lässt. Konflikte, Kompetenzgerangel und unterschwellige oder offen ausgetragene Streitigkeiten belasten ein Start-up besonders, weil es hier in der Regel erst einmal recht wenige Mitarbeiter und noch keine automatisierten Abläufe gibt. Wenn in einem großen Konzern ein Sachbearbeiter oder eine Sachbearbeiterin irgendeiner Abteilung unzufrieden ist, handelt es sich dabei um ein sehr partielles Problem. Taucht diese Unzufriedenheit bei einem von nur einer Handvoll Mitarbeitern auf und ist dieser Mitarbeiter zudem von zentraler Bedeutung für das wachsende Unternehmen, liegt direkt ein existentielles Problem vor. Zudem müssen gerade die Gründer eines Start-ups das Betriebsklima verbessern wollen, weil sie sich in der Anfangsphase des Unternehmens keine große personelle Fluktuation erlauben können. Wenn als Konsequenz eines schlechten Arbeitsklimas ein oder zwei wichtige Leute gehen, kann das schon das Ende bedeuten, insbesondere wenn das Unternehmen noch nicht fest am Markt etabliert ist. Gutes Arbeitsklima ist in einem Start-Up also noch essenzieller. Wie es sich positiv gestalten lässt, sollte zu den frühen Gedanken der Entscheidungsträger eines wachsenden Unternehmens gehören.
Bildquelle:
Beitragsbild: © bernardbodo – stock.adobe.com
0 Kommentare