Förderungen für Startups und Gründer

von | Sep 13, 2023 | Unternehmensgründung | 0 Kommentare

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Lesezeit: 14 Minuten

Die Frage nach verfügbaren Förderungen für Startups und Gründer gehört zu den meistgestellten Fragen von angehenden Unternehmern. Aus diesem Grund möchten wir in diesem Beitrag verraten, von welchen Förderungen Existenzgründer, Selbstständige, KMUs und Startups hierzulande profitieren können und was Sie bei der Beantragung berücksichtigen müssen.

Warum werden Fördermittel benötigt?

Häufig sind Existenzgründer, Selbstständige und Unternehmen nicht dazu in der Lage, den erforderlichen Kapitalbedarf aus eigener Kraft zu decken. Allerdings vergeben die Bankinstitute aufgrund des hohen Risikos nur selten Kredite an Gründer und Selbstständige. Um sicherzustellen, dass ein vielversprechendes Gründungsvorhaben nicht bereits während der Finanzierung scheitert, stehen eine Reihe staatlicher Fördermittel zur Verfügung.

Zu den größten Vorteilen eines Förderkredits im Gegensatz zu einem klassischen Bankkredit gehören unter anderem die günstigen Konditionen. Denn die Zinsen sind in diesem Fall deutlich niedriger und häufig gibt es tilgungsfreie Zeiten zum Start. Auf diese Weise wird die Liquidität im Anschluss an die Gründung geschont und Fördergelder, in Form eines Zuschusses gewährt werden, müssen in der Folge nicht zurückgezahlt werden.

Durch wen werden Fördermittel vergeben?

In Deutschland gibt es keine zentrale Institution, die für die Vergabe von Fördermitteln zuständig ist. Erster Ansprechpartner für Gründer ist die Hausbank, die dann bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als bundesweite Anlaufstelle die Beantragung von öffentlichen und staatlichen Fördermitteln anstößt. Darüber hinaus verfügt jedes Bundesland über eigene Förderbanken, von denen ebenfalls Programme zur Unterstützung von Selbstständigen angeboten werden. Die Bürgschaftsbanken der Bundesländer stellen ebenfalls Angebote zur Förderung von Existenzgründungen zur Verfügung und zudem existieren zahlreiche regionale Initiativen und Angebote.

Auch die Bundesagentur für Arbeit vergibt Fördergelder an Personen, die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen möchten. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bietet ebenfalls verschiedene Förderprogramme an, ebenso wie die Europäische Union.

Warum sollten Gründer sich beraten lassen?

Gründer haben die Möglichkeit Unterstützung durch einen erfahrenen Berater zu bekommen, der sich auf Fördermittel spezialisiert hat, um auf diesem Weg ein geeignetes Förderprogramm mit guten Konditionen zu finden. Derartige Fördermittelberater sind nicht nur mit den gängigen Fördermöglichkeiten vertraut, sondern in besonderen Fällen auch dazu in der Lage, maßgeschneiderte Angebote zu identifizieren. Zudem unterstützen Förderberater Gründer und Unternehmen auch bei der Antragstellung, um Fehler zu vermeiden.

Die 12 wichtigsten Förderungen für Startups und Gründer

  1. Zuschuss für Gründungsberatung aus der Arbeitslosigkeit (AVGS): Ein Gutschein für eine kostenfreie Gründungsberatung, der von arbeitslosen Gründern beantragt werden kann.
  2. Gründungszuschuss: Ein monatlicher Zuschuss für Gründungen aus der Arbeitslosigkeit, der Gründer während der Anlaufphase finanziell unterstützt.
  3. KfW Fördermittel für Existenzgründer: Kredite für Neugründer, Selbstständige und Freiberufler bis zu 3 Jahre nach dem Start. Mit dem ERP-Gründerkredit erhalten Gründer bis zu 100.000 Euro und mit dem ERP-Kapital für Gründung bis zu 500.000 Euro.
  4. KfW Förderkredite für Unternehmen – ERP-Förderkredit KMU: Ein Förderkredit von bis zu 25 Mio. Euro, den kleine und mittelständische Unternehmen innerhalb der ersten fünf Jahre oder im Anschluss an eine Unternehmensübernahme beantragen können.
  5. Programm zur Förderung von Unternehmensberatungen von KMU (bis 31.12.2022 Förderung des unternehmerischen Know-hows): Beratungskostenzuschuss für junge und etablierte Unternehmen sowie Unternehmen in der Krise, um das unternehmerische Know-how zu erweitern.
  6. INVEST Zuschuss für Wagniskapital: Ein Zuschuss für Business Angels, mit dem diese 20 % der getätigten Investition in ein Start-up zurückerhalten können.
  7. HTGF (High-Tech Gründerfonds): Risikokapital für technologieorientierte Start-ups während der Gründungsphase.
  8. Go Digital: Ein Zuschuss für Digitalisierungsprojekte in Unternehmen, um die Digitalisierung innerhalb des Unternehmens voranzutreiben.
  9. Mikromezzaninfonds Deutschland: Eigenkapitalzuschuss von bis zu 50.000 Euro für Neugründungen.
  10. EXIST-Women und EXIST Gründerstipendium: Ein Zuschuss für die Unterstützung von technologieorientierten oder wissensbasierten Gründungsvorhaben aus dem universitären Umfeld.
  11. Innovations-Förderung: Ein Förderkredit der KfW für Vorhaben im Rahmen der Digitalisierung und Innovationen in Unternehmen, mit einem Förderbetrag zwischen 25.000 Euro und 25 Mio. Euro.
  12. Unternehmenswert Mensch: Ein Zuschuss zu den Beratungskosten für die Entwicklung einer langfristigen Personalstrategie in Unternehmen.

Förderungen für die Existenzgründung

Für Neugründungen stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Diese Fördermittel können in der Regel auch von Freiberuflern und bei Unternehmensübernahmen beantragt werden:

Zuschüsse zu den Beratungskosten:
  • Vorgründungscoaching: Wenn Sie Unternehmens- oder Existenzgründungsberater in Anspruch nehmen, um Ihre Gründung vorzubereiten, können diese Beratungsleistungen finanziell unterstützt werden. Die Bundesländer bieten entweder kostenlose Beratung für Gründer oder Zuschüsse zu den Beratungskosten an. In einigen Bundesländern werden zwischen 50 und 70 % der Beratungskosten für wirtschaftliche und organisatorische Themen im Rahmen einer Beratung vor der Gründung oder Unternehmensnachfolge übernommen. Den Antrag auf Gewährung eines Zuschusses zu den Kosten können Sie online über die Antragsplattform des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen.
  • Kostenfreie Beratung für Gründer aus der Arbeitslosigkeit: Auch die Bundesagentur für Arbeit übernimmt die Beratungskosten für Existenzgründer, die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen möchten. Durch den Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) werden die Kosten zu 100% übernommen. Im Rahmen eines Coachings können Sie zum Beispiel Hilfe in Anspruch nehmen, um Wissen rund um die Existenzgründung auf- oder auszubauen oder einen Businessplan zu erstellen.
Zuschüsse während der Startphase:
  • Gründungszuschuss für Gründer aus der Arbeitslosigkeit: ALG1-Empfänger können bei der Bundesagentur für Arbeit den Gründungszuschuss in Höhe von bis zu 20.000 Euro beantragen.
  • Förderung für ALG2-Empfänger: ALG2-Empfänger können das Einstiegsgeld für die Existenzgründung beantragen.
  • Gründungs-Zuschüsse in den Bundesländern: Je nach Bundesland gibt es weitere Angebote und Fördermittel und Zuschüsse zur Finanzierung des Lebensunterhalts und mitunter auch zur Tätigung von Investitionen im Rahmen der Existenzgründung.
Zinsgünstige Förderkredite:
  • Die KfW vergibt bundesweit Förderkredite an Neugründer, Selbstständige und Freiberufler.
  • Von den Förderbanken der Bundesländer werden ebenfalls günstige Kredite für die Unternehmensgründung angeboten.
Bürgschaften:
  • Bürgschaftsbanken: Sofern ein Gründer nicht über genug Eigenkapital und Sicherheiten verfügt, kann das Risiko für die Hausbank durch eine Bürgschaft einer Bürgschaftsbank reduziert werden.
  • Programm „Bürgschaft ohne Bank“: Gründer, die noch keine Hausbank gewählt haben, können auch direkt eine Bürgschaft erhalten.

Förderungen für Startups

Für Startups stehen spezielle Fördermittel zur Verfügung. Zu den wichtigsten Startup-Förderungen gehören die folgenden:

  • EXIST Gründerstipendium und EXIST Forschungstransfer für Startup-Gründungen aus der Hochschule: Zuschüsse zum Lebensunterhalt, für Coachings und Forschungsarbeiten.
  • INVEST – Zuschuss für Wagniskapital: Durch das Programm werden Startups auf der Suche nach Business Angels unterstützt. Wird das eigene Startup als förderfähig anerkannt, so erhält der Business Angel einen Teil seines Investments in Form eines Zuschusses direkt zurück.
  • Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) unterstützt Tech-Startups bundesweit als Investor im Rahmen der Seed-Finanzierung.
  • German Accelerator: Startups, die in die USA oder nach Asien expandieren möchten, werden mit Büros vor Ort, Coachings und einem Zugang zu dem dortigen Netzwerk unterstützt.
  • Beteiligungskapital der Länder: Auf Landesebene existieren zahlreiche Fonds, von denen Beteiligungskapital an Startups vergeben wird
  • Messeteilnahme: Über das „Messeprogramm junge innovative Unternehmen“ können Startups Zuschüsse für Präsentation auf internationalen Leitmessen in Deutschland erhalten.
  • EU-Förderung: Startups stehen hierzulande Fördergelder der EU zur Verfügung, zum Beispiel über das Programm Horizont Europa.

Förderungen für Selbstständige

Für Selbstständige bestehen innerhalb der ersten 1 bis 2 Jahre der Geschäftstätigkeit die gleichen Fördermöglichkeiten wie für Existenzgründer, mit Ausnahme der Programme für ein Vorgründungscoaching und dem Gründungszuschuss, die in diesem Fall nicht beantragt werden können.

Unternehmer und Personen, die bereits länger selbstständig sind, können hingegen andere Fördermöglichkeiten nutzen. Im Folgenden haben wir die relevantesten Fördermittel für Selbstständige einmal kompakt zusammengefasst:

  • Programm zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU: auch nach der Gründung können Selbstständige Fördermittel für Beratungsleistungen zu wirtschaftlichen oder organisatorischen Themen in Anspruch nehmen. Die Förderung beträgt je nach Region bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Die maximal förderfähigen Beratungskosten betragen EUR 2.800.
  • Zinsgünstige Förderkredite der KfW: Für Selbstständige können bis zu 5 Jahre im Anschluss an die Gründung von dem ERP-Gründerkredit – Startgeld profitieren. Sofern die Selbstständigkeit nicht länger als 3 Jahre besteht, kommt zudem auch eine Förderung mit dem ERP-Kapital für Gründung infrage.
  • Fördergelder der Förderbanken: In jedem Bundesland stehen individuelle Fördermittel zur Verfügung, zu denen auch spezielle Mikrokredite für Selbstständige gehören.

Gründer sollten die spezifischen Voraussetzungen und Konditionen der einzelnen Förderprogramme berücksichtigen, um die passenden Fördermittel für die Selbstständigkeit zu identifizieren.

Förderungen für Unternehmen

Unternehmen, die bereits seit einigen Jahren am Markt tätig sind und Mitarbeiter beschäftigen, können aus einer Vielzahl von Fördermitteln wählen. Zu den wichtigsten Förderungen für Unternehmen gehören die folgenden:

Fördergelder für Beratungsleistungen

Es gibt drei bedeutende Programme, mit denen Unternehmen im Hinblick auf die Kosten für Unternehmensberatungen unterstützt werden:

  1. Programm zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU: Das Programm umfasst Beratungsleistungen zu finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen in Unternehmen. Doch auch Beratungen zu speziellen Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Fachkräftegewinnung oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf können gefördert werden. Das Programm steht auch Unternehmen zur Verfügung, die sich in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befinden.
  2. go-digital: Im Rahmen des go-digital-Programms werden Beratungsleistungen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, zur digitalen Markterschließung und IT-Sicherheit in Unternehmen gefördert, wodurch der Mittelstand bei der Digitalisierung unterstützt werden soll.
  3. UnternehmensWert:Mensch: Unternehmen, die mindestens 2 Jahre bestehen und mindestens einen Mitarbeiter beschäftigen, haben die Möglichkeit, eine Förderung zwischen 50 % bis 80 % für Beratungen zu personellen Themen in Anspruch zu nehmen.
Förder- und Innovationskredite

Im Vergleich zu Neugründern haben etablierte Unternehmen es deutlich leichter einen Förderkredit zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist der ERP-Förderkredit KMU von der KfW, bei dem die Finanzierungssumme bis zu 25 Mio. Euro beträgt. Doch auch von den Förderbanken der Länder werden ähnliche Förderkredite angeboten. Darüber hinaus stehen auch Innovationskredite zur Verfügung, die sich allerdings ausschließlich an innovative Unternehmen richten, die stark wachsen oder hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben haben. Ein Beispiel hierfür ist der ERP-Digitalisierungskredit sowie der ERP-Mezzanine für Innovation.

Übernahme von Personalkosten: Für die Einstellung von Mitarbeitern stehen Unternehmen verschiedene Förderungen zur Verfügung. Die Bundesagentur für Arbeit vergibt zum Beispiel bundesweite Zuschüsse für die Einstellung arbeitssuchender Mitarbeiter. Zudem können Fördermittel für Weiterbildungen im Unternehmen beantragt werden, zum Beispiel über das Programm WEITER.BILDUNG der Bundesagentur für Arbeit.

Förderung von Messeteilnahmen und internationaler Markterschließung

Um Unternehmen bei der Gewinnung von Kunden zu unterstützen, gibt es Fördermittel für die Teilnahme an Messen oder die Expansion ins Ausland.

  • Messeförderung: Kleinere und mittelständische Unternehmen können einen Zuschuss für die Teilnahme auf einer großen Messe mit Einzelstand erhalten.
  • MittelstandGlobal – Markterschließungsprogramm KMU: Durch das Programm werden Reisen und Informationsveranstaltungen gefördert, um das eigene Unternehmen auf ausländischen Märkten positionieren.

Für die Durchführung der beiden Programme ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verantwortlich und der Antrag muss bei dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden.

Fördermittel der Bundesländer

Von den Bundesländern werden über die Förderbanken, Wirtschaftsministerien und lokale Institutionen etliche regionale Förderprogramme angeboten. Darunter passende Fördermittel für jede Unternehmensphase und jede Branche. Im Folgenden stellen wir die Förderungen einiger Bundesländer für Existenzgründer, Selbstständige und Unternehmen etwas genauer vor.

Nordrhein-Westfalen:
  • BANK.Gründungskredit: Zinsgünstige Darlehen für Existenzgründer und junge Unternehmen.
  • NRW: Zuschüsse für Investitionen in digitale Technologien und Prozesse.
  • Markteinführungsprogramm: Förderung von Marketing- und Vertriebsmaßnahmen zur Erschließung neuer Märkte.
Bayern:
  • Vorgründungscoaching: Finanzielle Unterstützung für Existenzgründer während der ersten Phase der Selbstständigkeit.
  • Innovationsgutscheine: Zuschüsse für Innovationsprojekte in Kooperation mit Forschungseinrichtungen.
  • Das Bayerische Technologieförderungs-Programm (BayTP+) zielt darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Entwicklungs- und Anwendungsvorhaben zu unterstützen. Dabei können sie entweder zinsgünstige Darlehen erhalten, die bis zu 100 % der förderfähigen Aufwendungen decken, oder Zuschüsse, die maximal 70 % der Kosten ausmachen. Für Anwendungsvorhaben stehen zinsverbilligte Darlehen zur Verfügung, die bis zu 100 % der Kosten abdecken.
  • Umweltinnovationsprogramm Bayern: Förderung von Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz und Umweltschutzmaßnahmen.
Baden-Württemberg:
  • Start-up BW Pre-Seed: Frühphasenfinanzierung für technologieorientierte Startups.
  • Innovationsgutscheine: Zuschüsse für Innovationsprojekte in Kooperation mit Forschungseinrichtungen.
  • Umwelttechnik BW: Förderung von Projekten im Bereich der Umwelttechnologie.
Niedersachsen:
  • NBank Gründungskredit: Günstige Darlehen für Existenzgründer und junge Unternehmen.
  • Innovationsförderung Niedersachsen: Finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte.
  • Digitalbonus Niedersachsen: Zuschüsse für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen.
Berlin:
  • ProFIT: Förderung von Innovationsprojekten und technologieorientierten Startups.
  • Investitionsbank Berlin (IBB): Finanzierung von Existenzgründungen und Unternehmenswachstum.
  • Kreativ Kultur Berlin: Förderprogramm für Unternehmen und Selbstständige aus der Kreativwirtschaft.

Diese Aufzählung ist nicht abschließend und zeigt einen kleinen Einblick der vielfältigen Fördermöglichkeiten, die von den Bundesländern zur Verfügung gestellt werden. Eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten für Ihre Region finden Gründer in der Förderdatenbank des BMWK.

Sonderfälle

Staatliche Fördergelder gibt es allerdings auch für viele weitere Zwecke, wie die folgenden Beispiele zeigen:

  • Finanzierung von Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen, z. B. durch das „KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsanlagen/-prozesse“.
  • Erhöhung des Umwelt- und Verbraucherschutzes in der Landwirtschaft durch das Förderprogramm „Agrar- und Ernährungswirtschaft – Umwelt- und Verbraucherschutz“.
  • Förderung der Entwicklung von Computerspielen durch die „Computerspieleförderung des Bundes„.
  • Gemeinnützige Unternehmen, die in eine barrierefreie Umgestaltung der kommunalen und sozialen Infrastruktur investieren, haben die Möglichkeit, einen Förderkredit aus dem Programm „IKU – Barrierearme Stadt“ zu erhalten.
  • Um die Kosten von Patentanmeldungen zu reduzieren, stehen Fördergelder von WIPANO zur Verfügung. Durch das Programm werden Unternehmen in Form einer Übernahme von einem Teil der Anwalts- und Patentkosten unterstützt.

Suche nach Fördermitteln

Um passende Fördermittel zu finden, sollten Gründer in vier Schritten vorgehen:

1. Kapitalbedarf bestimmen: Zunächst müssen Sie Ihren genauen Kapitalbedarf bestimmen und den Anteil ermitteln, der durch Fördermittel abgedeckt werden soll. Mitunter ist es auch möglich, mehrere Fördermittel miteinander zu kombinieren. Die meisten Fördermittel müssen im Vorfeld einer Maßnahme oder eines Projekts beantragt werden. Planen Sie deshalb ausreichend Zeit ein.

2. Suche nach Fördermitteln: Bei der Suche nach passenden Fördergeldern sollten Sie die folgenden Kriterien berücksichtigen:

      • Unternehmensgröße: Kleinstunternehmen, kleines oder mittleres Unternehmen
      • Region: EU, Deutschland, Bundesland
      • Unternehmensphase: Gründungsphase, Wachstumsphase, Nachfolgephase
      • Unternehmensalter: vor der Gründung, in den ersten 1-2- Jahren nach der Gründung, später
      • Finanzierungszweck: Kosten für Betriebsmittel, Beratung, Mitarbeiterweiterbildung, Investitionen, Digitalisierungsprojekte
      • Höhe der Förderung
      • Art der Förderung: Zuschuss, Förderkredit, Bürgschaft oder Beteiligung
      • Spezielle Branchen und Zielgruppen: insbesondere für Freiberufler kommen nicht alle Fördermittel in Frage

3. Prüfung der Voraussetzungen und Antragswege der Fördermittel: Beachten Sie im Rahmen Ihrer Fördermittelrecherche unbedingt die Programmrichtlinien. Denn dort ist genau festgehalten, wer für eine Förderung infrage kommt und was finanziert werden kann. Zudem sollten Sie sich auch darüber informieren, wo der Antrag gestellt werden muss. Förderkredite werden in der Regel bei der eigenen Hausbank beantragt, die den Antrag im Anschluss an die zuständige Förderbank weiterleitet. In diesem Fall müssen Sie zunächst eine Bank finden, die dazu bereit ist, Ihr Projekt zu finanzieren.

4. Zusammenstellen der Unterlagen und Antragstellung: Auf Grundlage der Programmrichtlinien müssen Sie die erforderlichen Unterlagen für die Förderung erstellen. Diese können äußerst umfangreich sein. Auch bei der Formulierung des Antrags kann es mitunter zu Problemen kommen, zum Beispiel während der Erstellung der Projektbeschreibung. In diesem Fall stellt die Unterstützung durch einen erfahrenen Fördermittelberater, der mit den bürokratischen Anforderungen bei der Vergabe öffentlicher Gelder vertraut ist, eine große Hilfe dar.

Beantragung von Fördermitteln

Die Beantragung von Fördermitteln variiert je nach Programm. Die Förderrichtlinien geben dabei Auskunft über die erforderlichen Voraussetzungen, den Antragsweg sowie auch über die notwendigen Unterlagen. Es ist äußerst wichtig, dass sämtliche Vorgaben bei der Beantragung von Fördermitteln genau eingehalten werden. Der Antrag auf eine Förderung muss in der Regel vor Beginn der geplanten Maßnahme gestellt werden.

Zu den Besonderheiten bei der Beantragung von Fördermitteln gehört das sogenannte Hausbankprinzip. Förderkredite werden zum Beispiel nicht direkt über die KfW, sondern bei der eigenen Hausbank beantragt.

Förderungen ohne Rückzahlung

Existenzgründern steht eine Vielzahl staatlicher Fördermittel zur Verfügung, darunter auch solche, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Diese Fördermittel werden als Zuschüsse bezeichnet. Zu den wichtigsten staatlichen Fördermitteln ohne Rückzahlung gehören unter anderem die folgenden:

  • Gründungszuschuss und Einstiegsgeld für Gründer aus der Arbeitslosigkeit: Mit diesen Fördermitteln werden Gründer unterstützt, die aus der Arbeitslosigkeit heraus ein Unternehmen gründen möchten.
  • Programm zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU: Durch das Programm werden Kosten abgedeckt, die im Rahmen einer Unternehmensberatung entstehen.
  • EXIST Gründerstipendium: Das Gründerstipendium richtet sich an Gründer aus dem Hochschulumfeld, die bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen unterstützt werden.
  • Go-digital: Das Go-digital Förderprogramm unterstützt Unternehmen im Rahmen von Digitalisierungsprojekten und hilft diesen dabei, die Vorteile der digitalen Transformation zu nutzen.
  • Digital jetzt: Bei Digital jetzt handelt es sich um eine Investitionsförderung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), womit diese digitale Projekte umsetzen können, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
  • Meistergründungsprämien: Meistergründungsprämien werden ausschließlich für Gründungen in handwerklichen Berufen vorgesehen und stellen eine finanzielle Unterstützung für angehende Handwerksmeister dar, die ein eigenes Unternehmen gründen möchten.
  • Gründungsstipendium.NRW: Mit dem Gründungsstipendium in Nordrhein-Westfalen werden Gründer unterstützt, die sich mit einer innovativen Geschäftsidee selbstständig machen möchten.

Fazit

Existenzgründer können von einer Vielzahl an Förderprogrammen und Fördermitteln profitieren, die den Start in die Selbstständigkeit deutlich erleichtern. Darüber hinaus können Unternehmen auch staatliche Fördergelder beantragen, die für Wachstumsinvestitionen, die Digitalisierung und Energieeffizienzprojekte genutzt werden können.

Aufgrund der Vielzahl an Angeboten und Anbietern stellt die Suche nach der passenden Förderung Unternehmensgründer allerdings oftmals eine große Herausforderung dar. Hierbei hilft die Förderdatenbank des BMWK. Für den Antrag ist es entscheidend, dass sämtliche Unterlagen vollständig und sorgfältig ausgearbeitet eingereicht werden. Dies beschleunigt auch den Antragsprozess.

Die Suche nach Fördermitteln erfordert eine Menge Zeit und sofern ein Antrag abgelehnt wird, fehlen unter Umständen wichtige finanzielle Ressourcen. Aus diesem Grund kann die Unterstützung eines erfahrenen Unternehmensberaters, der bereits erfolgreich Fördermittel beantragt hat, eine große Hilfe darstellen. Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht zudem auch die Erfolgsaussichten des Antragstellers.

FAQ

1. Welche Arten von Förderungen stehen Startups und Gründern zur Verfügung?

Startups und Gründer haben Zugang zu verschiedenen Arten von Förderungen, darunter Zuschüsse, Förderkredite, Beteiligungskapital und Bürgschaften.

2. Wie finde ich passende Förderprogramme für mein Startup?

Recherchieren Sie online in der Förderdatenbank des BMWK. Dort finden Sie eine Übersicht über verfügbare Programme je nach Branche, Zielsetzung und Bundesland.

3. Welche staatlichen Förderstellen sind für Startups relevant?

Staatliche Förderstellen wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), die KfW Bank oder lokale Wirtschaftsförderungseinrichtungen sind für Startups relevante Ansprechpartner.

4. Gibt es Förderungen speziell für technologieorientierte Startups?

Ja, es gibt spezielle Förderungen für technologieorientierte Startups, die sich auf innovative Technologien, Forschung und Entwicklung konzentrieren. Dazu gehört bspw. der High-Tech Gründerfonds (HTGF) mit einem Budget von fast 500 Millionen Euro.

Dieser Fonds richtet sich an innovative technologieorientierte Unternehmen, die nicht älter als drei Jahre sind. Die Hauptvoraussetzungen für eine Finanzierung sind vielversprechende Forschungsergebnisse, eine innovative technologische Grundlage sowie gute Marktchancen.

5. Welche Voraussetzungen muss mein Unternehmen erfüllen, um förderfähig zu sein?

Die Voraussetzungen für Förderungen variieren je nach Förderprogramm und Bundesland. In der Regel müssen Startups jedoch genaue Kriterien erfüllen, wie z.B. eine bestimmte Unternehmensgröße, Innovationsgrad und geplante Projekte.

6. Wie beantrage ich eine Förderung für mein Startup?

Zur Beantragung einer Förderung ist ein Antragsformular auszufüllen. Außerdem sind Geschäftspläne einzureichen und es erfolgt eine Prüfung durch die Förderstelle.

7. Welche Finanzierungsmöglichkeiten bieten Business Angels?

Business Angels bieten Startups finanzielle Unterstützung in Form von Eigenkapitalinvestitionen. Sie bringen nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Erfahrungen, Kontakte und Fachwissen in das Unternehmen ein.

8. Was ist ein Venture Capital-Investor, und wie kann er meinem Startup helfen?

Venture Capital-Investoren sind professionelle Investoren, die in vielversprechende Startups investieren. Sie bieten nicht nur Kapital, sondern oft auch strategische Beratung und ein breites Netzwerk, um das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen.

9. Welche Rolle spielen Inkubatoren und Acceleratoren bei der Förderung von Startups?

Inkubatoren und Acceleratoren sind Organisationen, die Startups in einem strukturierten Programm unterstützen. Inkubatoren bieten oft Büroflächen, Mentoring und Ressourcen, während Acceleratoren in kurzen, intensiven Programmen auf Wachstum und Skalierung abzielen, inklusive Finanzierung und Mentoring.

10. Kann ich Fördermittel für Forschung und Entwicklung erhalten?

Ja, es gibt Fördermittel für Forschung und Entwicklung (F&E) verfügbar, die Startups bei Innovationsprojekten und technologischen Entwicklungen unterstützen. Diese Mittel können von staatlichen Stellen, Forschungsfonds oder privaten Organisationen bereitgestellt werden.

11. Wie kann ich eine Förderung für die Internationalisierung meines Unternehmens erhalten?

Förderung für die Internationalisierung von Startups gibt es bspw. über das Programm Startup International des Außenwirtschaftszentrums Bayern oder das Programm Startup BW International. Beide Programme unterstützen durch die Kostenübernahme für internationale Delegationsreisen, Messebesuche und Konferenzen.

12. Gibt es Förderungen für soziale Startups oder Non-Profit-Organisationen?

Ja, Organisationen wie die Social Entrepreneurship Akademie München, das Social Impact Lab Stuttgart und das Social Impact Lab in Potsdam bieten Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsideen für Social Entrepreneure. Zudem kooperieren Ashoka und HSBC und veranstalten die „Green Changemakers Challenge“. Diese globale Innovationsinitiative richtet sich an Startups, die Lösungen entwickeln, um Menschen mit den Einstellungen und Fähigkeiten auszustatten, die zur Schaffung einer nachhaltigen und gerechten Welt beitragen.

13. Welche Förderungen stehen für Frauen in der Gründerszene zur Verfügung?

Es gibt spezielle Förderprogramme und Netzwerke für Frauen in der Gründerszene. Diese sollen Frauen ermutigen, ihre eigenen Unternehmen zu gründen und zu führen. Dazu gehört auch die vom BMWK erweiterte Startup Förderung EXIST-Women, ein Gründerstipendium für Frauen.

14. Wie funktioniert Crowdfunding als Finanzierungsoption für Startups?

Crowdfunding ist eine Finanzierungsoption, bei der Startups Kapital von einer breiten Masse von Menschen (Crowd) sammeln. Dies geschieht in der Regel über Online-Plattformen, auf denen Investoren oder Unterstützer Geld für Projekte oder Unternehmensanteile bereitstellen. Es ist eine kollaborative Methode, um Startkapital zu beschaffen.

15. Welche Förderungen sind für Umwelt- oder Nachhaltigkeitsprojekte verfügbar?

Die Green Start-up-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt Gründungen und Start-ups, die innovative und ökonomisch tragfähige Lösungen im Bereich Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln. Die geförderten Green Start-ups können in der Gründungsphase oder bis zu fünf Jahre nach Gründung sein und erhalten Unterstützung von bis zu 125.000 € pro Projekt für eine Laufzeit von 24 Monaten.

16. Welche Unterstützung gibt es für Startups im Bereich der Digitalisierung?

Startups im Bereich der Digitalisierung können Unterstützung durch die Förderprogramme digital-jetzt bis zu 50.000 EUR und go-digital bis zu 16.500 EUR beantragen.

17. Welche Förderungen sind für Startups in ländlichen Gebieten verfügbar?

Speziell für Startups gibt es keine Förderung in ländlichen Gebieten. Unternehmen können jedoch furch Investitionen in strukturschwache Regionen eine Förderung von bis zu 45 Prozent erhalten. In bestimmten Fällen werden Infrastrukturmaßnahmen sogar mit bis zu 95 Prozent gefördert. Diese Fördermittel dienen der Unterstützung gewerblicher Investitionen, kommunaler wirtschaftsnaher Infrastruktur und Energieinfrastrukturen.

18. Wie kann ich mich auf Förderanträge vorbereiten, um meine Chancen zu maximieren?

Eine gute Vorbereitung auf Förderanträge beginnt mit der Identifizierung geeigneter Programme. Dann folgt die sorgfältige Prüfung der Anforderungen und das Erstellen eines überzeugenden Geschäftsplans. Zu guter Letzt sollten Sie nicht davor zurückschrecken, sich professionelle Beratung und Unterstützung zu holen.

19. Welche Rolle spielen Businesspläne bei der Beantragung von Startup-Förderungen?

Businesspläne spielen eine wichtige Rolle bei der Beantragung von Startup-Förderungen, da sie den Fördergebern Einblick in die Geschäftsstrategie, die Finanzen und die Machbarkeit des Projekts bieten. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan kann die Chancen auf Förderung erheblich erhöhen.

20. Gibt es Förderprogramme für agrarnahe Startups?

Ja, im Sommer 2021 hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) eine Förderung für agrarnahe Start-ups eingeführt, um die Innovationskraft in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu stärken. Die Landwirtschaftliche Rentenbank führt das Förderprogramm im Auftrag des BMEL durch.

 

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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