SWOT-Analyse im Businessplan erstellen

von | Okt 11, 2021 | Unternehmensgründung | 0 Kommentare

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Lesezeit: 5 Minuten

Stärken und Schwächen erkennen, Möglichkeiten ergreifen

Die eigene Ausgangslage sollte in Starts-ups, aber auch in größeren Unternehmen immer wieder präzise erfasst werden, um für die Erfordernisse und sich verändernden Herausforderungen des Marktes gut gewappnet zu sein und eine darauf aufbauende, zielführende Strategie erarbeiten zu können. Als erfolgreiches Hilfsmittel hat sich hierfür die SWOT-Analyse bewährt, die vor allem Start-ups hilft, die eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herauszuarbeiten. 

Was steckt hinter dem Begriff SWOT?

Der Begriff SWOT beinhaltet vier Buchstaben, die jeweils die Anfangsbuchstaben eines englischen Begriffs sind, der die Ausgangssituation in einem Start-up nach der Existenzgründung beschreibt. Die Begriffe lauten wie folgt:

  • S wie Strengths (Stärken): Zu den Stärken, die man hier nennen kann, zählen die eigentlichen Kernkompetenzen des Unternehmens. Ist es beispielsweise besonders innovativ oder kann es ein bestimmtes Produkt besonders kostensparend herstellen? Stärken (und Schwächen) sind hierbei immer in Relation zum Markt zu sehen. 
  • W wie Weaknesses (Schwächen): Vielleicht ist das Unternehmen kurz nach der Unternehmensgründung noch zu klein, um größere Kunden beliefern zu können oder um eine große Bandbreite an Produkten anbieten zu können.
  • O wie Opportunities (Gelegenheiten): Gibt es in absehbarer Zeit die Chance, die Geschäftsfelder zu erweitern oder den Kundenstamm zu vergrößern? Bietet sich die Gelegenheit, eine verbesserte Strategie entwickeln zu können?
  • T wie Threats (Bedrohungen): Gibt es Risiken, die die Existenz des Unternehmens bedrohen? Könnten Konkurrenzfirmen oder technische Entwicklungen die Produkte oder Dienstleistungen überflüssig machen? Droht eine finanzielle Überlastung?
Junge Frau schaut auf Schultafel - dort steht "SWOT : Stärken, Chancen, Schwächen, Risiken - SWOT-Analyse

© fotogestoeber – stock.adobe.com

Diese Art der Analyse von Firma und Umwelt kann man auch in einem Unternehmen durchführen, das bereits am Markt etabliert und dementsprechend nicht mehr als Start-up zu bezeichnen ist. Dies könnte beispielsweise dann nützlich sein, wenn eine grundlegende Veränderung wie etwa eine Expansion ins Ausland geplant ist. Seine größte Wirkung entfaltet die SWOT-Analyse allerdings als Instrument für ein Start-up, in dem sie Aufschluss über die grundsätzliche Firmenausrichtung geben kann. Sie sollte dementsprechend auch im Businessplan verankert sein.

Welche Vorteile ergeben sich durch eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse ist ein sehr wichtiges und effektives Instrument, wenn ein Unternehmen den aktuellen Status quo beschreiben und auf dieser Basis eine (neue) Strategie entwickeln will. Dies kann einerseits nach innen wirken und den handelnden Personen vor Augen führen, wie sich das Start-up künftig am Markt positionieren kann. Start-ups, die sowohl ihre Schwächen und Risiken als auch ihre Stärken und Chancen kennen, sind nach dieser Betrachtung dazu in der Lage, ein belastbares Konzept für die Unternehmensgründung zu erarbeiten, bei der man vorhandene Ressourcen mit maximaler Effizienz einsetzt.

Die SWOT-Analyse im Businessplan kann andererseits aber auch Geldgebern von außen einen guten Überblick über die zu erwartende Entwicklung des Unternehmens verschaffen und diese dazu motivieren, Kapital zur Verfügung zu stellen.

Gruppe von Menschen diskutiert über eine Swot Analyse

© Rawpixel.com – stock.adobe.com

Was ist der Nutzen der SWOT-Analyse im Businessplan?

Die SWOT-Analyse im Businessplan liefert wichtige Daten, die die Gründer und auch potenzielle Investoren benötigen, um die künftige Entwicklung des Unternehmens abzuschätzen. Nicht nur die Stärken und die eigentlichen Kernkompetenzen des Teams können darüber Auskunft geben, welche Arbeitsfelder und Märkte bedient und erschlossen werden können. Auch die Schwächen liefern wichtige Hinweise auf mittelfristige und langfristige Wachstumspotenziale, beispielsweise auch durch das Aufzeigen von deren Grenzen. Wenn alle Eckdaten, für die das Kunstwort SWOT steht, vorliegen, kann die Unternehmensleitung genau planen, welche personellen und finanziellen Mittel für welche Bereiche zur Verfügung gestellt werden sollten.

Businessplan-Paket Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)

Die Informationen über die Chancen und die Risiken stecken den Rahmen unternehmerischen Handels ab, der weit über die Erfordernisse des Tagesgeschäfts hinausgeht. Zu beachten ist, dass für jedes Unternehmen die Betrachtungsschwerpunkte stark variieren. So hat die Standortwahl für ein Restaurant einen ganz anderen Stellenwert als für einen Online-Buchladen, bei dem eher eine stabile Internetanbindung und ein störungsfreies Shop-System im Vordergrund stehen. Wenn die SWOT-Analyse im Businessplan verankert und korrekt durchgeführt wird, hält man als Ergebnis eine gute Unternehmens- und Marktanalyse in den Händen, die dabei hilft, Entscheidungen zum gegenwärtigen und zukünftigen Wohl der Firma zu treffen.

Symbolbild zu USP / Alleinstellungsmerkmal

© Coloures-Pic – stock.adobe.com

Leitfragen zur Ableitung der SWOT-Strategie

Wichtig für eine SWOT-Analyse im Businessplan sind natürlich alle verfügbaren Informationen über das Unternehmen selbst und den Markt, an dem es sich behaupten will. Die Basis ist also eine Recherchephase, in der man Informationen sammelt, um den Ist-Zustand bestimmen zu können.

Gruppe junger Leute diskutiert an einem Flip-Chart - möglicherweise eine Swot-Analyse

© oneinchpunch – stock.adobe.com

Dabei tauchen in der Regel folgende Themenkomplexe auf:

  • Was zeichnet Ihr Unternehmen aus und wie können Sie die Stärken gezielt nutzen, um Chancen zu realisieren?
  • Welche Besonderheiten gibt es bezüglich der Branche und der Produkte? Welche Bereiche haben Erweiterungspotenzial?
  • Wie sieht die Konkurrenzsituation aus? Wo gibt es Defizite, die man aufholen kann?
  • Gibt es Schwächen in der Firma, die man in Chancen oder sogar Stärken verwandeln kann?
  • Wenn Risiken erkannt wurden: Wie kann das Unternehmen seine Stärken ausspielen, um diesen Risiken zu begegnen?
  • Wie kann man potenziellen Risiken durch präventive Maßnahmen aus dem Weg gehen?

Gruppe junger Leute diskutiert kontrovers

Beispiel für eine SWOT-Analyse im Businessplan

Nehmen wir als Beispiel für eine SWOT-Analyse im Businessplan einen Elektrobetrieb, der in der Phase der Unternehmensgründung ermitteln möchte, welche Optionen er in seinem spezifischen Marktumfeld hat.

  • Stärken: Hier kann man im Businessplan die technische Expertise des Meisters und den Umstand aufführen, dass es wenig Konkurrenz in der Region gibt.
  • Schwächen: Eine Schwäche könnte die niedrige Zahl der Mitarbeiter sein, die den Betrieb unattraktiv für große Aufträge macht.
  • Gelegenheiten: Der Betrieb könnte sich auf neue boomende Bereiche wie etwa Smart Home spezialisieren.
  • Bedrohungen: Vielleicht ergibt sich die Notwendigkeit von teurem Equipment, was den Betrieb vor finanzielle Herausforderungen stellen könnte.

In der Auswertung kann es dann darum gehen, wie man die Stärken optimiert, die Schwächen eliminiert, die Gelegenheiten nutzt und die Gefahren vermeidet.

Businessplan-Paket Elektroinstallateur


Bildquelle Beitragsbild: © Warakorn – stock.adobe.com

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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