Recruiting Tipps für junge Gründer

von | Feb 22, 2021 | Unternehmensgründung | 0 Kommentare

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Lesezeit: 5 Minuten

« Wie Start-ups ihr Personal aufbauen »

Gutes Personal bildet das Fundament eines jeden funktionierenden Unternehmens. Dementsprechend müssen sich auch Start-ups darum kümmern, Angestellte zu gewinnen, die Leidenschaft und Leistungsbereitschaft mitbringen. Das ist gar nicht so einfach, denn im Wettbewerb mit etablierten Global-Playern müssen Jungunternehmer mit ein paar Nachteilen auskommen. Aber hier kann man mit der richtigen Strategie Abhilfe schaffen. Ein paar Recruiting Tipps für die Anfangsphase Ihrer Firma halten wir für Sie bereit.

Schwierigkeiten für Start-ups beim Recruiting

Ein Start-up hat als neuer Player natürlich noch kein Standing und keinen Namen auf dem Markt, was einige Probleme bereiten kann im Bereich Personalmanagement, Personalmarketing und Personalgewinnung. Größere Konkurrenten haben durch ihren Bekanntheitsgrad oftmals eine höhere Anziehungskraft auf Bewerber. Darüber hinaus verfügen sie über das nötige Kapital, um qualifizierte Mitarbeiter etwa im Bereich Human Resources oder Development mit hoher Vergütung zu locken. Wichtig ist für Gründer dabei, dass das Personalbudget auch im Businessplan festgehalten wird.

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Ein Start-up kann im Bereich Recruiting in der Regel weder mit dem Namen noch mit der Aussicht darauf, schnell viel Geld zu verdienen, eine Attraktivität auf Jobsuchende ausüben. Viel Kapital ist noch nicht vorhanden, und neue Mitarbeiter stellen zunächst einmal einen hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand dar, da sie eingearbeitet werden müssen, bevor sich ihr Engagement auszahlt. Deshalb stehen junge Firmen vor dem doppelten Problem, dass sie auf der einen Seite gewisse Schwierigkeiten bei der Bewerbergewinnung haben und auf der anderen Seite auch sehr darauf achten müssen, dass ein Bewerber genau passt, wenn es zu einer Einstellung kommt.

Zusätzlich werden manche qualifizierte Bewerber wegen der zu erwartenden Arbeitszeiten davon abgehalten, sich bei einem Unternehmen, das sich noch in der Phase der Existenzgründung befindet, zu bewerben. In der Phase der Unternehmensgründung sind die Arbeitszeiten nicht immer regelmäßig, was beispielsweise für junge Eltern ein Problem darstellen kann. Doch gibt es auch Vorzüge in einem Start-up und der grundlegende Recruiting Tipp lautet, sich dieser bewusst zu werden und sie somit ausspielen zu können.

Symbolbild - Junge Leute am Tisch in einem Start-up - Recruiting für Start-ups

© Blue Planet Studio – stock.adobe.com

Mit welchen Vorteilen können Jungunternehmen punkten?

Die besonderen Umstände, die in der Phase der Unternehmensgründung vorherrschen, stellen in gewisser Weise einen Hemmschuh dar, können aber auch manche Vorteile für das Recruiting generieren. Die geringe Anzahl der Mitarbeiter in einem Start-up steht oftmals in einem umgekehrten Verhältnis zur Motivation, die in so einem kleinen Team vorherrscht. Diese Aufbruchstimmung macht Spaß und kann auch Arbeitnehmer anlocken, die in einem anderen Unternehmen ein höheres Einstiegsgehalt erwarten könnten. Zudem ermöglicht eine so schlanke Personalstruktur ein rasches Reagieren auf Neuerungen und fördert somit innovative und kreative Lösungsansätze. Größere Firmen sind in dieser Hinsicht naturgemäß etwas unbeweglicher. Diese Agilität sorgt auch für eine höhere Durchlässigkeit in der Unternehmenshierarchie, was dazu führt, dass kompetente und engagierte Neulinge schnell aufsteigen können, während sie in größeren Firmen dafür längere Zeiträume und feste Vorgaben durchlaufen müssten.

Junge Leute beim "High-Five" in einem Unternehmen - Recruiting bei Start-ups

© REDPIXEL – stock.adobe.com

Ein weiteres Argument, mit dem ein Start-up punkten kann, ist die Arbeit selbst. Die Arbeit in einem kleinen Team, das gerade erst dabei ist, sich einen Platz am Markt zu erkämpfen, ist mit viel Verantwortung verbunden. Auch ein neuer Mitarbeiter ist schon in der Situation, dass er Entscheidungen treffen kann und muss, die für die Firma mitunter eine große Tragweite haben. Die Tatsache, dass man schon früh Verantwortung übertragen bekommt, führt natürlich dazu, dass man in kurzer Zeit sehr viel lernt und viele wichtige Erfahrungen macht. Damit Sie aber wirklich die richtigen Menschen erreichen, gilt es, ein paar Recruiting Tipps zu beherzigen.

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Recruiting Tipps für Stellenanzeigen

Der wichtigste Punkt bei Stellenanzeigen, die von Jungunternehmen ausgeschrieben werden, ist die Erwähnung der ganz konkreten individuellen Vorteile, welche die neu gegründete Firma bietet. Das sind schlanke Strukturen, viel Flexibilität, gute Aufstiegsmöglichkeiten und Gelegenheiten, Verantwortung zu übernehmen und innerhalb kurzer Zeit viel zu lernen. Hinzu kommt vielleicht auch noch eine hohe Offenheit für Innovationen, die kreative Köpfe unter den Bewerbern besonders ansprechen könnte. Die Tatsache, dass das Einstiegsgehalt mitunter nicht sehr hoch ist, sollte auch ruhig offen und ehrlich kommuniziert werden. Dass größere und etablierte Player mehr Lohn zahlen, ist den Bewerbern in der Regel sowieso bekannt. Und wer vornehmlich auf die Entlohnung achtet, ist ohnehin nicht unbedingt der richtige Mitarbeiter für eine Firma in der Phase der Existenzgründung.

Junge Frau sucht in einem Online Job-Portal

© fizkes – stock.adobe.com

Tipps für die Plattformen, die sich für Start-ups am ehesten beim Recruiting lohnen: Indeed, Spinlab und Xing (hier gibt es zum Beispiel auch eine Suchfunktion mit detaillierten Schlagwörtern). Des Weiteren lohnt sich auch der Besuch von einschlägigen Facebook-Gruppen sowie den Seiten der Jobbörse der Agentur für Arbeit.

Allgemeine Recruiting Tipps für die Bereiche Human Resources und Personalmarketing

Anfangs sind die Veränderungen und Entwicklungen, denen eine aufstrebende Firma unterworfen ist, noch sehr groß. Oftmals müssen Pläne und Strategien angepasst werden. Deshalb ist es für den Anfang ein guter Tipp für das Recruiting, gar nicht so genau auf die passgenaue Qualifikation der Bewerber zu achten, sondern eher auf deren Mentalität und Einstellung. Sind sie flexibel und wirklich hochmotiviert, das neue Unternehmen groß zu machen? Darum ist es auch gar nicht so abwegig, zunächst im eigenen Bekanntenkreis nach Leuten zu suchen, die ähnlich ticken wie man selbst und deshalb vielleicht besser passen könnten als ein externer Bewerber. Als letzter Punkt unter den Recruiting Tipps sei noch erwähnt, dass Start-ups die Seiten der Universitäten und Fachhochschulen auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern durchforsten sollten. Junge Studenten und Absolventen sind in der Regel eher bereit, sich auf die spannende, aber auch mit Unsicherheiten verbundene Arbeit in einem Start-up einzulassen als ältere Spezialisten.

Uni Vorlesung

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Allgemeine Hinweise

Zum Schluss noch ein paar allgemeine Recruiting Tipps: Wer für sein Start-up einplant, neue Mitarbeiter einzustellen, wenn das junge Unternehmen wächst, sollte das auch so im Businessplan erwähnen. An dieser Stelle sollte auch vermerkt werden, welche Aufgabenbereiche für die neuen Mitarbeiter vorgesehen sind und wieviel Gehalt für die neuen Mitarbeiter und für den Personalbereich insgesamt veranschlagt ist. Das sind Faktoren, die über Wohl und Wehe in der Phase der Unternehmensgründung entscheiden können und deshalb für mögliche Investoren von hohem Interesse sind. Derjenige überzeugt, der seinen Plan für die Existenzgründung akkurat darlegt – und somit auch die Zielsetzung beim Recruiting.

Und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch kleine Firmen, die ganz neu am Markt sind und noch über wenige Mitarbeiter verfügen, diesen gegenüber bestimmte Pflichten haben. Neben dem Lohn werden natürlich Steuern und Beiträge zur Sozialversicherung fällig. Auch mit Themen wie Urlaub, Bildung eines Betriebsrats, Datenschutz und der Fürsorgepflicht, zu der beispielsweise die Arbeitsplatzsicherheit gehört, sollte man sich frühzeitig beschäftigen. Und wenn ein Mitarbeiter dann doch irgendwann ausscheidet, hat dieser einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis oder auch auf ein Zwischenzeugnis, falls sich sein Aufgabenbereich oder sein Vorgesetzter ändert oder er nach einer Auszeit in die Firma zurückkehrt. Entsprechende Vorlagen für Arbeitszeugnisse machen diese Aufgaben wesentlich einfacher und zugleich rechtssicher.

Allgemeines Arbeitszeugnis / Zwischenzeugnis


Bildquelle Beitragsbild: © Jacob Lund – stock.adobe.com

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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