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Als Existenzgründer und Unternehmer sind Sie persönlich für den Erfolg Ihres Unternehmens verantwortlich. Die Frage, ob Sie ein Unternehmertyp sind und welche Eigenschaften Sie mitbringen, ist daher ganz zentral. Auch Banken und Kapitalgeber interessieren sich besonders für das Kapitel Gründerperson im Businessplan.
Das „Über mich“ -Kapitel im Businessplan dient aber nicht nur dazu, den Lebenslauf des Gründers darzustellen. Es sollte auch die Frage beantworten, welche Motivation Sie antreibt und welche Qualifikationen Sie ins Unternehmen einbringen können. In diesem Artikel erfahren, Sie worauf es bei der Beschreibung der Gründerperson im Businessplan ankommt und wie Sie sich optimal präsentieren. Viele weitere Tipps finden Sie in unseren Businessplan Vorlagen!
Was gehört in das Kapitel Gründerperson im Businessplan?
Die Leser Ihres Businessplans wollen schnell erkennen, ob Sie Ihr Gründungsvorhaben erfolgreich umsetzen können. Wichtig sind dabei die vier Kernaspekte:
- Fachwissen und Fähigkeiten
- Betriebswirtschaftliches Know-how
- Branchenkenntnisse und -erfahrung
- Motivation und persönliche Eigenschaften
Konzentrieren Sie sich auf die Abschnitte Ihrer Biografie, die diese vier Punkte unterstreichen. Lange Lebensgeschichten sind hier fehl am Platz. Heben Sie Erfahrungen hervor, die direkt zu Ihrem Unternehmenskonzept beitragen, auch wenn dies bedeutet, dass ein früherer Nebenjob relevanter ist als Ihr Studium. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Qualifikationen und Eignung für das Unternehmen knapp und präzise zu präsentieren.
Fachwissen und Fähigkeiten
Formale Qualifikationen und Abschlüsse sind besonders relevant, wenn Sie ein zulassungspflichtiges Gewerbe gründen möchten. Dafür sind insbesondere in einigen Handwerksberufen oder freiberufliche Tätigkeiten ganz konkrete Nachweise erforderlich.
Banken oder Investoren lehnen eine Finanzierung ab, wenn das entsprechende Knowhow fehlt oder es an den Qualifikationen des Gründers mangelt.
Seien Sie deshalb ehrlich zu sich selbst und benennen Sie sowohl Stärken als auch Schwächen. Zeigen Sie im Businessplan auf, wie Sie planen diese Defizite auszugleichen.
Betriebswirtschaftliches Know-how
Um erfolgreich selbstständig zu sein, brauchen Sie nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch die Fähigkeit, einen Betrieb zu leiten. Deshalb ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis für wirtschaftliche Aspekte wie Rentabilität, Marketing und Finanzbuchhaltung zu haben. Indem Sie Ihren Businessplan selbst erstellen, erwerben Sie schon einiges an betriebswirtschaftlichem Wissen. Sie beschäftigen sich mit Kostenkalkulation, Zielgruppenanalyse und Marktdynamiken. Dabei sind Businessplan-Vorlagen eine große Hilfe.
Branchenkenntnisse und -erfahrung
Falls Sie bereits Branchenexpertise mitbringen, heben Sie diese im Businessplan unbedingt hervor. Durch Branchenkenntnisse und -erfahrung haben Sie ein tiefgehendes Verständnis der Marktbedingungen, der Kundenbedürfnisse und der Wettbewerbslandschaft. Das hilft realistische Geschäftspläne zu erstellen und Risiken richtig einzuschätzen und es verleiht Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Investoren und Kunden.
Wer Erfahrung in der Branche mitbringt, hat oft schon ein gutes Netzwerk aufgebaut, so dass die Geschäfte in der Regel schneller anlaufen.
Motivation und persönliche Eigenschaften
Nicht zu vernachlässigen ist die Darstellung Ihrer persönlichen Eigenschaften wie Motivation, Führungskompetenzen und Durchhaltevermögen. Wichtig ist, dass Sie die direkte Relevanz Ihrer Charaktereigenschaften für das Gründungsvorhaben hervorheben. Kurze, prägnante Geschichten oder Beispiele, die Ihre Eignung und Entschlossenheit demonstrieren, können dabei besonders wirkungsvoll sein. Dieses Kapitel sollte schließlich Ihre Leidenschaft und Ihr Engagement für das Projekt spürbar machen und den Lesern vermitteln, warum gerade Sie die richtige Person zur Realisierung dieser Geschäftsidee sind.
Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für die Selbstständigkeit, und es gibt keine richtigen oder falschen Motive. Wichtig ist, dass Sie Ihre eigenen Gründe kennen, um in schwierigen Zeiten motiviert zu bleiben. Es gibt hauptsächlich drei Arten von Motiven:
- Wirtschaftliche Gründe: Manche gründen ein Unternehmen, weil sie arbeitslos sind oder keine Perspektiven in einer Festanstellung sehen. Selbstständigkeit bietet ihnen die Chance, beruflich wieder Fuß zu fassen oder sich weiter zu entwickeln.
- Berufliche Gründe: Andere sind zwar angestellt, fühlen sich aber in ihrer beruflichen Entwicklung blockiert. Sie suchen neue Herausforderungen, bessere Bezahlung oder eine Veränderung in ihrer Arbeit.
- Individuelle Gründe: Viele Gründer wollen einen persönlichen Traum oder eine lang gehegte Geschäftsidee umsetzen. Oft streben sie nach mehr Freiheit, Flexibilität und Unabhängigkeit in ihrer Arbeit.
Ein Gründerteam im Businessplan beschreiben
Teamgründungen gewinnen an Beliebtheit, nicht zuletzt, weil sie Investoren und Geldgebern zusagen. Der Grund liegt auf der Hand: Ein Team bringt mehr Fachwissen, mehr Arbeitskraft und oft auch mehr finanzielle Mittel mit, was das Gesamtrisiko verringert und für Geldgeber attraktiver macht.
Bei einer Teamgründung sollte der Abschnitt über das Gründerteam im Businessplan ausführlicher sein. Es geht nicht nur darum, einzelne Qualifikationen aufzulisten, sondern besonders das Zusammenspiel im Team zu beleuchten: wie ergänzen sich die Fähigkeiten, wie sind die Aufgabenverteilung und die Entscheidungsprozesse organisiert? Ein hilfreiches Mittel kann hier ein Organigramm sein, das die Struktur und Rollenverteilung im Unternehmen visualisiert.
In der Vorstellung des Unternehmerteams im Businessplan sollten folgende Punkte enthalten sein:
- Persönliche Informationen: Namen, Alter und Familienstand der Teammitglieder.
- Ausbildung und Fähigkeiten: Bildungshintergrund, Studium, Fortbildungen und spezielle Fähigkeiten jeder Person.
- Persönliche Eigenschaften: Stellen Sie Charaktereigenschaften heraus, die für Ihr Unternehmen wichtig sind.
- Zusammenarbeit in der Vergangenheit: Beschreiben Sie frühere gemeinsame Projekte des Teams.
- Gemeinsame Visionen und Leidenschaften: Was verbindet das Team? Welche Ziele verfolgen sie gemeinsam?
- Teamdynamik: Wie ergänzen sich die verschiedenen Charaktere im Team?
- Defizite und Lösungen: Welche Schwächen gibt es im Team und wie werden diese ausgeglichen, etwa durch Weiterbildungen oder das Hinzuziehen von Freelancern?
Erklären Sie, warum sich gerade dieses Team zusammengefunden hat und warum diese Konstellation ideal ist, um die Geschäftsziele zu erreichen.
4 Tipps für die Gründer-Vorstellung im Businessplan
- Weniger ist mehr: Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Informationen. Detaillierte Lebensläufe und Qualifikationsnachweise gehören in den Anhang des Businessplans.
- Seien Sie ehrlich: Vermeiden Sie Übertreibungen und falsche Angaben. Glaubwürdigkeit ist entscheidend, jeder Mensch hat Stärken und Schwächen.
- Positiv formulieren: Lassen Sie beim Leser keine Zweifel an Ihrem Team und Ihren Plänen aufkommen. Eine positive Formulierung verstärkt das Vertrauen.
- Zeigen Sie Lösungen auf: Wenn Ihr Team klein ist oder Sie als Einzelperson gründen, verdeutlichen Sie, wie Sie die verschiedenen Aufgaben bewältigen werden. Es ist wichtig zu zeigen, dass Sie sich der Herausforderungen bewusst sind und Lösungsstrategien haben.
Fazit
Ein Businessplan ist weit mehr als eine bloße Auflistung von Zahlen, Prognosen und Strategien; er ist das Porträt eines Traums, der Wirklichkeit werden soll. Im Herzen dieses Traums steht die Gründerperson – der Architekt des Vorhabens, dessen Visionen, Fähigkeiten und Qualifikationen den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen können.
Banken, Investoren und Partner investieren nicht nur in eine Geschäftsidee, sondern vor allem in die Person, die hinter dieser Idee steht. Sie suchen nach jemandem, der nicht nur über das nötige Fachwissen verfügt, sondern auch die Fähigkeit besitzt, Herausforderungen zu meistern, ein Team zu führen und die Vision des Unternehmens mit Leidenschaft zu verfolgen. Die Darstellung der eigenen Qualifikationen, Erfahrungen und persönlichen Eigenschaften wird somit zu einem Schlüsselelement, das Vertrauen und Glaubwürdigkeit schafft.
FAQ
1. Warum ist das Kapitel „Über mich“ zur Gründerperson im Businessplan wichtig?
Der Erfolg einer Unternehmensgründung hängt weniger von der Geschäftsidee als vielmehr von den Fähigkeiten, dem Willen und der Ausdauer des Gründers oder Gründerteams ab. Da Geschäftsideen sich oft während des Gründungsprozesses ändern, legen erfahrene Investoren großen Wert auf den Abschnitt des Businessplans, der die Gründer vorstellt. Dieser Teil sollte daher neben Finanzplan und Marktanalyse nicht fehlen. Viele Geldgeber blättern direkt zu diesem Kapitel, um das Potenzial des Gründers für eine erfolgreiche Umsetzung zu bewerten. Deshalb ist es entscheidend, diesem Abschnitt im Businessplan besondere Sorgfalt und Überlegung zu widmen.
2. Was gehört in ein Gründerprofil?
Das Gründerprofil sollte grundlegende Informationen wie persönliche Daten, Ausbildung und Erfahrung der Gründer enthalten. Im Gründerprofil eines Businessplans sollten die Gründer mit ihren Stärken und Schwächen vorgestellt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf den beruflichen Erfahrungen, Kompetenzen und Branchenkenntnissen jedes Gründers, und wie diese zur Geschäftsidee passen. Es sollten frühere Selbstständigkeiten, Branchenzugehörigkeit sowie bestehende Referenzen und Kontakte hervorgehoben werden, um die Erfolgsaussichten des Geschäftskonzepts zu unterstreichen. Das Profil schließt mit einer Darstellung der Aufgabenverteilung unter den Gründungsmitgliedern im Unternehmen ab. Ebenso wichtig sind die Gründe für die Unternehmensgründung und die wöchentliche Zeit, die die Gründer in das Unternehmen investieren können.
3. Wo werden die Gründer im Businessplan vorgestellt?
In einem Businessplan sollten zwei Abschnitte die Personen hinter dem Geschäftskonzept vorstellen:
- Vorstellung des Gründungsteams: Hier werden die Gründer und deren Rollen erläutert.
- Organisationsstruktur: Dieser Teil beschreibt den Aufbau des Unternehmens und zeigt das Organigramm mit Gründern, Gesellschaftern, Mitarbeitern usw.
Die Teamvorstellung folgt meist direkt nach der Executive Summary, der Zusammenfassung des Businessplans. Danach kommen Details zur Geschäftsidee, Marketing, Finanzierung und Unternehmensstruktur.
Bei einem umfangreichen Team sollte dieses Kapitel trotzdem nur 1,5 bis 2 Seiten umfassen. Vermeiden Sie lange Texte und präsentieren Sie stattdessen die wichtigsten Informationen kurz und klar. Nutzen Sie Aufzählungspunkte und Tabellen für eine schnelle und übersichtliche Darstellung.
4. Wie stelle ich meine persönlichen und fachlichen Kompetenzen im Businessplan dar?
Im Businessplan präsentieren Sie Ihre Kompetenzen, indem Sie relevante Ausbildungen, Berufserfahrungen und spezifische Fähigkeiten hervorheben. Betonen Sie, wie diese direkt zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen. Verwenden Sie konkrete Beispiele und Erfolge, um Ihre Expertise und Ihr Engagement zu unterstreichen.
5. Inwiefern beeinflussen meine Stärken und Schwächen den Erfolg meines Unternehmens?
Ihre Stärken können das Wachstum und die Innovation Ihres Unternehmens vorantreiben, während Ihre Schwächen Herausforderungen darstellen können. Das Erkennen und gezielte Einsetzen Ihrer Stärken sowie das Management Ihrer Schwächen sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens zu sichern.
6. Wie kann ich meine Führungsqualitäten im Businessplan hervorheben?
Heben Sie Ihre Führungsqualitäten im Businessplan hervor, indem Sie vergangene Führungserfahrungen und Erfolge beschreiben. Zeigen Sie auf, wie Sie Teams effektiv geleitet, Projekte umgesetzt und positive Veränderungen bewirkt haben. Untermauern Sie dies mit konkreten Beispielen, um Ihre Fähigkeit zur effektiven Teamführung zu verdeutlichen.
7. Wie wichtig ist ein professionelles Netzwerk für meinen Geschäftserfolg und wie baue ich es auf?
Ein professionelles Netzwerk ist für Ihren Geschäftserfolg entscheidend, da es Zugang zu Ressourcen, Wissen und Geschäftsmöglichkeiten bietet. Bauen Sie es auf, indem Sie Branchenveranstaltungen besuchen, sich in sozialen Medien engagieren und Beziehungen zu Branchenexperten, potenziellen Kunden und Mentoren pflegen. Aktives Networking und gegenseitiger Austausch sind hierbei der Schlüssel.
8. Wie kann ich im Businessplan zeigen, dass ich bereit bin, mich weiterzubilden und anzupassen?
Zeigen Sie im Businessplan Ihre Bereitschaft zur Weiterbildung und Anpassung, indem Sie vergangene Lernerfahrungen und Weiterbildungsmaßnahmen beschreiben. Erwähnen Sie Ihre Offenheit für neue Trends und Technologien sowie Ihre Flexibilität, Strategien anzupassen. Betonen Sie, wie diese Eigenschaften zur kontinuierlichen Entwicklung und Anpassungsfähigkeit Ihres Unternehmens beitragen.
9. Wie kann ich meine unternehmerischen Erfahrungen und Misserfolge positiv im Businessplan darstellen?
Um unternehmerische Erfahrungen und Misserfolge positiv im Businessplan darzustellen, fokussieren Sie sich darauf, wie diese zu Ihrem Wachstum und Lernen beigetragen haben. Beschreiben Sie, wie Sie aus Fehlern gelernt und Herausforderungen gemeistert haben, und wie diese Erfahrungen Sie besser auf zukünftige Geschäftsentscheidungen vorbereiten. Betonen Sie Ihre Resilienz und Lernbereitschaft.
10. In welcher Person wird ein Businessplan geschrieben?
Ein Businessplan wird in der Regel in der dritten Person geschrieben. Diese Form ermöglicht eine objektive und professionelle Darstellung des Geschäftsvorhabens. Sie hilft dabei, den Fokus auf das Unternehmen und seine Ziele zu legen, anstatt auf den Einzelnen, und unterstützt somit eine klare und sachliche Kommunikation gegenüber Investoren.
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