Finanzierungsplan im Businessplan erstellen

von | Okt 10, 2023 | Businessplan | 0 Kommentare

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Lesezeit: 9 Minuten

In diesem Artikel erfahren Sie, was die Finanzierungsplanung im Businessplan beinhaltet und wie Sie einen Finanzierungsplan erstellen, der Ihr Unternehmen auf Wachstumskurs bringt und Investoren überzeugt. Sie lernen, welche Finanzierungsoptionen es gibt, wie diese am besten kombiniert werden und worauf Sie achten sollten. Außerdem stellen wir Ihnen eine kostenlose Finanzplan-Vorlage zur Verfügung. Sie möchten direkt loslegen? Mit einer Businessplan-Vorlage (inkl. vollständiger Finanzplanung) geht das schnell und einfach.

Was ist ein Finanzierungsplan?

Der Finanzierungsplan im Businessplan beschreibt die Herkunft der finanziellen Mittel, die Sie benötigen, um das Unternehmen zu gründen, zu betreiben oder zu erweitern. Er zeigt auf, wie das Vorhaben finanziert wird. Die Voraussetzung dafür ist eine präzise Bestimmung des Kapitalbedarfs.

Kapitalbedarf und Finanzierungsziele

Die Eckpfeiler eines Finanzierungsplans im Businessplan sind der Kapitalbedarf und die Finanzierungsziele. Sobald Sie Ihren Kapitalbedarf ermittelt haben und sich über Ihre Finanzierungsziele im Klaren sind, können Sie anfangen die Finanzierung zu planen.

Kapitalbedarf ermitteln

Den Kapitalbedarf ermitteln Sie im Rahmen der Kapitalbedarfsplanung. Unter den Gesamtkapitalbedarf fallen alle Ausgaben, die nötig sind, um das Unternehmen zu gründen und den Geschäftsbetrieb aufzunehmen. Dies umfasst Investitionen in Anlagen, Ausrüstung und Betriebsmittel, aber auch Marketingkosten, eventuelle Notargebühren und Ausgaben für Genehmigungen.

Finanzierungsziele

Die Finanzierungsziele sind spezifische Ziele, die ein Unternehmen mit seiner Finanzstrategie erreichen möchte. Bei der Existenzgründung steht in der Regel die Kapitalbeschaffung für Wachstum im Vordergrund. Gleichzeitig sollten Sie bei der Finanzierungsplanung jedoch auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital achten, um die Zinsbelastung so gering wie möglich zu halten. Hier sind einige Praxis-Beispiele für Finanzierungsziele:

  • Kapitalbeschaffung für Wachstum: Ein Unternehmen möchte Kapital für Expansion, Produktentwicklung oder Markterweiterung beschaffen.
  • Risikominimierung: Ein Unternehmer möchte finanzielle Risiken minimieren, indem verschiedene Finanzierungsquellen genutzt werden, um die Abhängigkeit von einer einzelnen Quelle zu verringern.
  • Verbesserung der Liquidität: Ein Unternehmen kann als Ziel haben, seine Liquidität zu verbessern, um flexibler auf unerwartete Ausgaben reagieren zu können und Engpässe zu vermeiden.
  • Schuldenabbau: Unternehmen können das Ziel haben, bestehende Schulden zu reduzieren oder zu restrukturieren, um die finanzielle Belastung zu mindern und ihre Bonität zu verbessern.
  • Optimierung der Kapitalstruktur: Das Unternehmen zielt darauf ab, eine optimale Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital zu erreichen, um die Finanzierungskosten zu minimieren und die Rentabilität zu steigern.
  • Kontrolle über das Unternehmen behalten: Ein Unternehmer möchte die Kontrolle über das Unternehmen bewahren, indem er sich für Finanzierungsoptionen entscheidet, die keine erhebliche Eigentumsabgabe erfordern.

Überblick über mögliche Finanzierungsoptionen

Je nach Unternehmen, persönlicher Risikobereitschaft und Branche kommen unterschiedliche Finanzierungsoptionen in Frage, um den Kapitalbedarf zu decken. Zu den gängigsten Finanzierungsformen zählen:

Eigenkapital

Finanzielle Beteiligungen von Gründern, Gesellschaftern oder Investoren am Unternehmen fallen unter Eigenkapital. Dies kann in Form von persönlichen Ersparnissen der Gründer, durch Investitionen von Business Angels oder mithilfe einer Venture Capital-Finanzierung erfolgen.

TIPP: Das Eigenkapital sollte mindestens 20-30% des Gesamtkapitals ausmachen. Dies ist nicht nur sinnvoll, um das Risiko und die Abhängigkeit von Geldgebern zu minimieren. Eine hohe Eigenkapitalbeteiligung signalisiert Banken und Kreditgebern auch, dass Sie bereit sind, Ihr eigenes Geld in das Unternehmen zu investieren und an den Erfolg des Geschäfts glauben. Dies kann das Vertrauen in das Unternehmen stärken.

Fremdkapital

Kredite und Darlehen von Banken, Kreditgenossenschaften oder anderen Finanzinstituten zählen zum Fremdkapital. Diese Art der Finanzierung erfordert die Rückzahlung des geliehenen Betrags zuzüglich der Zinsen. Auch Gelder, die Sie von Freunden oder Familie leihen, zählen zum Fremdkapital.

Fördermittel

Neben Eigenkapital und Fremdkapital können Sie als Unternehmer auch auf Fördermittel zurückgreifen, um Kapital zu beschaffen. Verschiedene staatliche Stellen und gemeinnützige Organisationen stellen finanzielle Zuschüsse und Förderprogramme bereit. Die Förderdatenbank des Bundes bietet einen Überblick.

Jede Finanzierungsquelle hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen, Ihren Zielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Eine Kombination verschiedener Finanzierungsquellen kann sinnvoll sein, um eine optimale Kapitalstruktur zu erreichen.

Alternative Finanzierungsformen

Darüber hinaus gibt es neben den gängigen Finanzierungsformen noch weitere Finanzierungsmethoden, wie Leasing, Factoring, Mezzanine-Finanzierung, Crowdfunding, Bootstrapping, IPOs (Börsengänge) und strategische Partnerschaften. Diese alternativen Finanzierungsformen spielen insbesondere für Startups und junge Unternehmen, die möglicherweise keinen Zugang zu traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten haben, eine Rolle:

  • Leasing

Bei dieser Finanzierungsform, mietet ein Unternehmen Vermögenswerte wie Maschinen oder Fahrzeuge von einem Leasinggeber. Das erfordert deutlich geringere anfängliche Kosten als ein Kauf und ermöglicht eine flexible Nutzung der Ressourcen, während der Leasinggeber für Wartung und Reparaturen verantwortlich ist.

  • Factoring

Bei dieser kurzfristigen Finanzierungsmethode verkauft ein Unternehmen seine ausstehenden Rechnungen an einen Factor, um sofortige Liquidität zu erhalten. Der Factor kauft die Forderungen zu einem bestimmten Prozentsatz des Rechnungswerts und kümmert sich um die Einziehung der Zahlungen von den Schuldnern.

  • Mezzanine Finanzierung

Diese Finanzierung ist eine Mischform aus Eigenkapital und Fremdkapital. Sie bietet Unternehmen flexibles Kapital in Form von Wandeldarlehen oder Genussrechten. Diese Finanzierungsoption hat höhere Zinsen und kann in Eigenkapital umgewandelt werden, was sie attraktiv für wachstumsorientierte Unternehmen macht.

  • Crowdfunding

Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der eine Vielzahl von Menschen über Online-Plattformen kleine Geldbeträge beitragen, um Projekte, Ideen oder Unternehmen zu unterstützen. Es ermöglicht breite Investorenbeteiligung und fördert innovative Unternehmungen.

  • Bootstrapping

Bootstrapping bezeichnet die Selbstfinanzierung eines Unternehmens durch interne Einnahmen, sparsames Ausgeben und minimale externe Kapitalaufnahme. Das Unternehmen nutzt vorhandene Ressourcen, um zu wachsen, ohne sich stark auf externe Investoren oder Kredite zu stützen.

  • IPO (Initial Public Offering = Börsengang)

Ein IPO ist der erste Verkauf von Aktien eines Unternehmens an die Öffentlichkeit. Unternehmen nutzen IPOs, um Kapital zu beschaffen und ihre Wachstumspläne zu realisieren. Investoren kaufen Aktien und werden zu Miteigentümern des Unternehmens, was die Unternehmensbewertung und den Marktzugang steigert.

  • Strategische Partnerschaften

Strategische Partnerschaften sind Kooperationen zwischen Unternehmen, die auf gemeinsame Geschäftsziele hinarbeiten. Durch den Austausch von Ressourcen, Technologien oder Märkten können Partner ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und Synergien schaffen. Diese Partnerschaften können vielfältige Formen annehmen, wie Kooperationen, Joint Ventures, strategische Allianzen, Lizenzabkommen, Lieferantenvereinbarungen oder Vertriebspartnerschaften.

Finanzierungsplan erstellen an einem Beispiel

Angenommen, Sie möchten eine kleine Café-Bar eröffnen und benötigen finanzielle Unterstützung für den Start. Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie den Finanzierungsplan erstellen:

Schritt 1: Schätzung der Startkosten (Kapitalbedarf)

Erstellen Sie eine Liste aller Ausgaben, die für die Eröffnung des Cafés erforderlich sind. Dazu gehören Mieten, Einrichtungsgegenstände, Maschinen, Vorräte, Lizenzen, Versicherungen und andere anfängliche Betriebsausgaben. Lassen Sie uns annehmen, dass diese Startkosten bei 100.000 Euro liegen.

Schritt 2: Ermittlung der Eigenkapital- und Fremdfinanzierung

Überlegen Sie, wie viel Eigenkapital Sie für das Unternehmen aufbringen können. Das könnte Ihr persönliches Geld sein oder Geld von Investoren, Partnern oder Familie. Angenommen, Sie können 40.000 Euro als Eigenkapital einbringen.

Nun müssen Sie die restlichen 60.000 Euro durch Fremdfinanzierung decken. Das können Bankkredite, Darlehen von Freunden oder staatliche Förderungen sein.

Schritt 3: Kreditkonditionen und Zinsen

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, recherchieren Sie die Konditionen verschiedener Banken oder Kreditgeber, um die beste Option zu finden. Angenommen, Sie bekommen einen Kredit mit einem Zinssatz von 5% über 5 Jahre.

Schritt 4: Monatliche Rückzahlungen und Zinsen berechnen

Berechnen Sie die monatlichen Rückzahlungen für den Kredit, basierend auf dem aufgenommenen Betrag und dem Zinssatz. Für unser Beispiel beträgt die monatliche Rückzahlung rund 955 Euro.

Schritt 5: Erwartete monatliche Einnahmen und Ausgaben

Schätzen Sie die erwarteten monatlichen Einnahmen aus dem Café, basierend auf Ihren Marktanalysen und Erfahrungen anderer Cafés. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Ausgaben, einschließlich Miete, Gehälter, Rohstoffe, Betriebskosten usw., berücksichtigen.

Schritt 6: Liquiditätsplanung

Erstellen Sie eine Liquiditätsplanung (Cashflow-Prognose) für die ersten 12 Monate des Geschäftsbetriebs. Berücksichtigen Sie dabei die erwarteten monatlichen Einnahmen und Ausgaben sowie die monatlichen Kreditrückzahlungen.

Schritt 7: Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit

Analysieren Sie Ihre Liquiditätsplanung, um sicherzustellen, dass Sie in der Lage sind, die monatlichen Kreditrückzahlungen zu leisten und genug Liquidität für den Betrieb des Cafés zu haben. Falls nötig, passen Sie die Kreditbedingungen an oder überarbeiten Sie Ihre Pläne, um sicherzustellen, dass das Geschäft finanziell tragfähig ist.

Wichtige Begriffe der Finanzierungplanung

Kredite

Kredite sind kurz- bis mittelfristige Finanzierungen, bei denen eine festgelegte Summe für einen bestimmten Zeitraum zu einem bestimmten Zinssatz verliehen wird.

Darlehen

Darlehen hingegen sind langfristige Finanzierungen, die häufig für größere Investitionen genutzt werden und über einen längeren Zeitraum mit festgelegten Rückzahlungsplänen und Zinssätzen zurückgezahlt werden.

Rückzahlungsmodalitäten

Die Rückzahlungsmodalitäten können variieren und umfassen typischerweise regelmäßige Ratenzahlungen, die aus Kapital und Zinsen bestehen. Der Rückzahlungszeitraum kann je nach Vereinbarung kurz- oder langfristig sein.

Kennzahlen der Finanzierungsplanung

Aus der Finanzierungsplanung lassen sich mehrere wichtige finanzielle Kennzahlen ableiten, die eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der finanziellen Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens spielen. Diese Kennzahlen dienen Investoren, Kreditgebern und Management zur Entscheidungsfindung und zur Optimierung der Finanzstrategie.

Hier sind einige bedeutende Kennzahlen, die aus der Finanzierungsplanung abgeleitet werden können:

1. Eigenkapitalquote: Die Eigenkapitalquote gibt an, welcher Anteil des Gesamtkapitals aus Eigenkapital stammt. Sie wird berechnet als Eigenkapital geteilt durch Gesamtkapital und gibt Aufschluss über die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.

 Eine Eigenkapitalquote größer 30 % gilt als gesund.

2. Fremdkapitalquote (Verschuldungsgrad): Der Verschuldungsgrad zeigt das Verhältnis von Fremdkapital zum Gesamtkapital an. Ein hoher Verschuldungsgrad kann auf eine starke Abhängigkeit von Fremdkapital und damit auf höhere finanzielle Risiken hindeuten.

Die Fremdkapitalquote sollte bei weniger als 50% liegen, um als kreditwürdig eingestuft zu werden.

3. Eigenkapitalrentabilität: Die Eigenkapitalrentabilität misst die Profitabilität des Eigenkapitals, ausgedrückt als Prozentsatz. Sie wird berechnet, in dem der Gewinn durch das Eigenkapital geteilt wird.

Eine Eigenkapitalrentabilität von mehr als 10 % gilt als gut.

4. Gesamtkapitalrentabilität: Die Gesamtkapitalrendite eines Unternehmens wird durch die Division des Gewinns vor Zinsen durch das gesamte eingesetzte, betriebsnotwendige Kapital (Fremdkapital und Eigenkapital) berechnet. Sie veranschaulicht die Effizienz, mit der ein Unternehmen sein verfügbares Kapital genutzt hat.

Je nach Branche ist eine Gesamtkapitalrentabilität von 10-15 % üblich.

5. Anlagendeckungsgrad: Der Anlagendeckungsgrad 1 zeigt das Ausmaß, in dem das Anlagevermögen durch Eigenkapital abgesichert ist. Ein Anlagendeckungsgrad 1 von 50% bedeutet, dass die Hälfte des Anlagevermögens durch Eigenkapital gedeckt ist. Erreicht der Wert 100%, entspricht dies der Erfüllung der goldenen Bilanzregel im engeren Sinne.

Finanzielle Stabilität ist bei einem Anlagendeckungsgrad zwischen 60-100% gewährleistet.

Die goldene Finanzierungsregel

Die goldene Finanzierungsregel besagt, dass das Anlagevermögen idealerweise durch Eigenkapital oder langfristig gebundenes Fremdkapital finanziert werden sollten, um finanzielle Stabilität und Nachhaltigkeit im Unternehmen zu gewährleisten.

Einfluss der Finanzierungsplanung auf die Kapitalstruktur

Die Finanzierungsplanung ist eng mit der Kapitalstruktur eines Unternehmens verbunden. Denn unter Kapitalstruktur ist die Zusammensetzung von Eigenkapital und Fremdkapital zu verstehen. Und die Finanzierungsplanung bestimmt, wie das Unternehmen diese Kapitalquellen nutzt, um seine Investitionen und Betriebsausgaben zu finanzieren.

Praxis-Beispiel: Ein hoher Anteil an Eigenkapital steigert neben der Unabhängigkeit des Unternehmens auch die Kreditwürdigkeit. Durch eine höhere Fremdkapitalquote kann wiederum die Eigenkapitalrentabilität gesteigert werden. Fremdkapital birgt aber auch das Risiko höherer Schulden und Zinsen.

Ein solider Finanzierungsplan berücksichtigt die Kapitalzusammensetzung und gestaltet die Kapitalstruktur aus einer optimalen Mischung von Eigen- und Fremdkapital.

Die Kapitalstruktur hat Auswirkungen auf die Rentabilität und das Risikoprofil des Unternehmens und beeinflusst dadurch auch die Attraktivität des Unternehmens für Investoren und Kreditgeber. Bei Ihrer Finanzierungsplanung sollten Sie daher auch die langfristigen Auswirkungen auf die Kapitalstruktur berücksichtigen und die richtige Balance finden, um die finanzielle Stabilität und das Wachstum des Unternehmens zu gewährleisten.

Fazit

Nun wissen Sie, wie Sie einen Finanzierungsplan erstellen und worauf Sie achten müssen. Beginnend mit der Ermittlung des Kapitalbedarfs und der Festlegung der Finanzierungsziele, haben wir Ihnen einen Überblick über diverse Finanzierungsoptionen gegeben, darunter Eigenkapital, Fremdkapital und Fördermittel. Zudem wurden alternative Finanzierungsformen beleuchtet und wichtige Begriffe und Kennzahlen der Finanzierungsplanung definiert. Besonders zu berücksichtigen ist der Einfluss der Finanzierungsplanung auf die Kapitalstruktur des Unternehmens.

Es ist deutlich geworden, dass ein gut durchdachter Finanzierungsplan langfristigen Erfolg und finanzielle Stabilität gewährleisten kann. Die begleitenden FAQs bieten zusätzliche Informationen zu häufig gestellten Fragen rund um das Thema Finanzierungsplanung.

FAQ

1. Was ist ein Finanzierungsplan im Businessplan?

Ein Finanzierungsplan im Businessplan ist eine detaillierte Darstellung der Finanzierung eines Unternehmens. Er hilft bei der Planung und Beschaffung von finanziellen Ressourcen zur Unterstützung der Geschäftsziele.

2. Warum ist ein Finanzierungsplan im Businessplan wichtig?

Aus dem Finanzierungsplan im Businessplan geht hervor, wie das Unternehmen seine Ausgaben und Kosten finanziert. Es wird deutlich, wie hoch das Eigenkapital ist und ob Kredite oder Darlehen aufgenommen werden (müssen). Insofern dient der Finanzierungsplan auch dazu, das Vertrauen von Investoren und Kreditgebern zu gewinnen und hilft, finanzielle Risiken zu minimieren.

3. Welche Informationen sollte ein Finanzierungsplan enthalten?

Neben dem Kapitalbedarf muss ein Finanzierungsplan vor allem die Quellen der Finanzierung (Eigenkapital, Fremdkapital, Fördermittel) und Rückzahlungsmodalitäten für Darlehen und Kredite umfassen.

4. Wie unterscheidet sich Eigenkapital von Fremdkapital?

Eigenkapital repräsentiert das Eigentum und die Beteiligung der Gesellschafter am Unternehmen, während Fremdkapital Darlehen oder Kredite sind, die zurückgezahlt werden müssen. Eigenkapital birgt kein Rückzahlungsrisiko, ist jedoch mit Gewinnbeteiligungen verbunden, während Fremdkapital Zinsen und Rückzahlungsverpflichtungen hat, aber keinen Anspruch auf Unternehmensgewinne.

5. Welche Finanzierungsquellen stehen für Startups zur Verfügung?

Startups können verschiedene Finanzierungsquellen nutzen, dazu gehören Eigenkapital von Gründern und Investoren, Crowdfunding, Venture Capital, Business Angels, Bankkredite, Fördermittel von staatlichen Stellen oder Organisationen, sowie Bootstrapping (Eigenfinanzierung durch die Einnahmen des Unternehmens). Jede Option hat spezifische Vor- und Nachteile.

6. Was sind die Vorteile von Fremdkapital gegenüber Eigenkapital?

Fremdkapital bietet Unternehmen eine externe Finanzierungsquelle, ohne Anteile abzugeben. Es erhöht die Hebelwirkung, potenziert den ROI für Eigenkapitalinhaber und trägt nicht zur Verwässerung der Eigentümeranteile bei. Zudem sind Zinsen steuerlich absetzbar, was die Effizienz der Kapitalstruktur steigert.

7. Was ist unter Hebelwirkung des Fremdkapitals zu verstehen?

Durch die Aufnahme von Fremdkapital können Unternehmen ihre Investitionen erhöhen und mehr Vermögenswerte erwerben, was potenziell zu höheren Gewinnen führt. Wenn die Rendite aus den finanzierten Vermögenswerten höher ist als die Kosten des Fremdkapitals (Zinsen), führt dies zu einer Steigerung des Ertrags für die Eigenkapitalgeber, was als positive Hebelwirkung (Leverage Effekt) betrachtet wird. Allerdings birgt diese Strategie auch zusätzliche Risiken, da höhere Verschuldung auch zu größeren Verlusten führen kann, wenn die erwartete Rendite nicht erzielt wird.

8. Was sind die Nachteile von Fremdkapital gegenüber Eigenkapital?

Fremdkapital bringt Zinsen und Rückzahlungsverpflichtungen mit sich, was den finanziellen Druck erhöht. Die Fremdkapitalkosten können bei hohen Zinssätzen belastend sein. Auch entsteht eine höhere Insolvenzgefahr bei unzureichender Rückzahlung, was die langfristige finanzielle Gesundheit des Unternehmens beeinträchtigen kann.

9. Worauf sollte ich bei der Wahl der Finanzierung achten?

Bei der Wahl der Finanzierung ist es entscheidend, Zinssätze, Rückzahlungsbedingungen, Flexibilität, Einfluss auf Eigentümerstruktur, Risiken und die langfristige Passung zur Geschäftsstrategie zu berücksichtigen. Analysieren Sie die Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

10. Wozu dient der Finanzierungsplan?

Ziel des Finanzierungsplans ist es, zu zeigen, wo das Geld herkommt, das zur Finanzierung eingesetzt wird. Dadurch behalten Sie den Geldfluss im Blick und wissen stets, welches Kapital Ihnen zur Verfügung steht und woher es stammt.

 
Michael Mohr

Michael Mohr

Michael Mohr ist Gründer und Inhaber des Online-Verlags Vorlagen-Center (www.vorlagen-center.com). Vorlagen-Center bietet Premium-Vorlagen für den geschäftlichen und privaten Einsatz, beispielsweise für Businesspläne, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen und Verträge. Umfangreiches Kaufmanns- und Rechtswissen erlangte Michael Mohr durch zwei Studienabschlüsse, mehreren Stationen als Angestellter in der freien Wirtschaft sowie durch eine Selbstständigkeit als Existenz- und Unternehmensberater. Privat ist er sportbegeisterter Familienvater und hat zwei Söhne.

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